Greenpeace protestiert mit toten Bienen und Hummeln vor Bayer-Niederlassung

  • Veröffentlicht am: 27.01.2017

Protest vor Bayer-Niederlassung. Foto: Greenpeace/Mitja Kobal

Aktivistinnen und Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben in Österreich mit hunderten toter Hummeln und Bienen vor der Österreich-Zentrale von Bayer protestiert. Mit weißen Schutzanzügen bekleidet wollten sie so ein Zeichen gegen den Verkauf von Pestiziden setzen, die für Blütenbesucher giftig sind. Die vom deutschen Konzern hergestellten Wirkstoffe Imidacloprid und Clothianidin stellen nachweislich ein hohes Risiko für Bienen, Hummeln und Wildbienen dar. Greenpeace fordert Bayer daher auf, die tödlichen Wirkstoffe umgehend vom österreichischen Markt zu nehmen.

„Wenn wir Bienen, Hummeln und Co. retten wollen, müssen wir jetzt handeln. Bayer hat schon viel zu lange vom Verkauf von für Bienen und Hummeln gefährlichen Pestizide profitiert“, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich, und betont: „Bayer-Neonicotinoide sind ein inakzeptables Risiko für die wichtigen Bestäuber, von denen auch unsere eigenen Nahrungsmittel abhängen. Aktuelle wissenschaftliche Daten beweisen das erneut.“

Die beiden Bayer-Pestizide Imidacloprid und Clothianidin stehen schon länger unter Verdacht, gefährlich für Bienen, Hummeln und Wildbienen zu sein. Deswegen unterliegen diese Wirkstoffe auch bereits seit 2013 einem EU-weiten Teilverbot. Doch die derzeitigen Einschränkungen schützen die wichtigen Insekten nicht ausreichend, wie neue Studien zeigen: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kam im November bei einer Bewertung von weiterhin zugelassenen Anwendungsformen der beiden Wirkstoffe zu dem Schluss, dass immer noch ein hohes Risiko für Bienen und Hummeln besteht.

Dass Bienen, Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge immer weniger werden, hat mehrere Ursachen. Neben dem weitläufigen Einsatz von Pestiziden setzt ihnen darüber hinaus auch zu, dass Lebensräume und Nahrungsangebot auf landwirtschaftlichen Flächen abnehmen. Weitere Faktoren sind der Klimawandel sowie Krankheiten und Parasiten. „Ein rascher, vollständiger Verzicht auf Pestizide, die für Bienen und Hummeln tödlich sind, ist ein dringender und notwendiger Schritt zum Schutz dieser Insekten“, erklärt Sebastian Theissing-Matei.

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