Probiotische Behandlungen lindern Störungen der Darmmikrobiota

  • Veröffentlicht am: 13.08.2021

Besser keine Antibiotika einsetzen, wenn es denn Bienen gut gehen soll. Foto: Bianca Ackermann/Unsplash

In einigen Ländern wie den Vereinigten Staaten ist die Behandlung von Honigbienen mit Antibiotika zulässig – gegen das sporenbildende Bakterium Paenibacillus larvae, das die Amerikanische Faulbrut auslöst. Eines der zugelassenen Antibiotika ist Tylosin. In einer Studie wurde untersucht, wie sich eine Tylosin-Behandlung bei Honigbienen auf die Darmmikrobiota der Honigbienen und damit ihre Anfälligkeit für bakterielle Krankheitserreger auswirkt.

Die Behandlung mit Tylosin reduzierte die Vielfalt der Bakterien und ihre absolute Menge. Davon betroffen sind vor allem die nützlichen Bakterien Snodgrassella alvi und Bifidobacterium spp..

Die behandelten Honigbienen wurden im Laborversuch im Anschluss mit dem bakteriellen Erreger Serratia marcescens in Kontakt gebracht. Die Honigbienen starben schneller als die Vergleichsbienen.

Anschließend testeten die Wissenschaftler, ob ein probiotischer Cocktail mit den Kernbienendarmarten S. alvi und Bifidobacterium spp. die Resistenz gegen Krankheitserreger stärken könnte. Dieser Versuch erhöhte in der Tat das Überleben der Bienen.

Zusätzlich maß das Team der Forscher die Tylosin-Toleranz der nützlichen Darmbakterien. Dabei beobachteten sie sehr unterschiedliche Reaktionen, insbesondere große Unterschiede zwischen den Stämmen von S. alvi und Gilliamella spp..

Probiotische Behandlungen mit nützlichen kultivierten Bienendarmbakterien können durchaus schädliche Störungen der Darmmikrobiota lindern, die durch Antibiotika oder andere Faktoren verursacht werden.
Und probiotische Mischungen könnten speziell entwickelt werden, die Stämme von Darmbakterien enthalten, die gegen bestimmte chemische Herausforderungen besonders robust sind.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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