Drohnenbrut schneiden gegen die Varroa-Milbe

  • Veröffentlicht am: 30.03.2023

Das Schneiden von Drohnenbrut ergibt Sinn, um Varroa-Milben zu dezimieren. Foto: Maja Dumat/Flickr, CC BY 2.0

Drohnenbrut bei Honigbienen ist von Varroa-Milben besonders stark betroffen, da die Milben dort eine höhere Chance auf eine erfolgreiche Vermehrung haben. Imker in weiten Teilen Europas entnehmen daher gerne die Drohnenbrut aus entsprechenden Fangrähmchen als Teil einer nachhaltigen Varroabekämpfung. Die Maßnahme gilt als arbeitsintensiv und sie muss regelmäßig erfolgen. In einer Studie wurde ermittelt, wie wirksam diese Maßnahme tatsächlich ist.

Charrière et al. haben bereits 2003 festgestellt, dass Drohnenbrut im Durchschnitt achtmal mehr Varroa-Milben aufweist als die Brut von Arbeiterinnen. Nicht bekannt ist, wie viele Milben durch das Entfernen eines Rähmchens mit Drohnenbrut zu welchem Zeitpunkt entfernt werden können.

In dieser Studienarbeit wurden Drohnenbrutrahmen über eine Saison hinweg ausgewertet, um detailliertere Milbenzahlen und Befallsmuster zu bestimmen: Die Studie wurde von Mitte April bis Mitte Juli mithilfe von 262 Drohnenbrutrahmen aus 63 Bienenvölkern durchgeführt.

Die Völker waren in der Vorsaison zweimal mit 85 %iger Ameisensäure gegen Varroa behandelt worden und im Winter zusätzlich mit 3,5 %iger Oxalsäure. Während des Zeitraums der Probennahme zeigten Bienen und Brut keine klinischen Anzeichen einer Krankheit.

Die Drohnenbrutrahmen wiesen einen unterschiedlichen Anteil verdeckelter Zellen von 5 bis 100 % auf. Durchschnittlich waren 63 % der Zellen verschlossen.
Die Milben wurden aus der Brut ausgewaschen und gezählt.
Die Zahl der Milben pro Drohnenbrutrahmen fielen sehr unterschiedlich aus. In sechs Proben wurden keine Milben gefunden. Im Mittel wurden allerdings 71,5 Milben pro Drohnenbrutrahmen gezählt. Wenn in einer Saison pro Honigbienenvolk vier Drohnenbrutrahmen entnommen werden, können so im Durchschnitt 286 Milben entfernt werden.
Die Milbenzahlen waren im Juni und Juli erheblich höher als im April und Mai. Einen Zusammenhang zwischen der Zahl der Milben und dem Anteil der verdeckelten Zellen konnten die Wissenschaftler jedoch nicht ermitteln.

Die Forscher sind aufgrund der Ergebnisse davon überzeugt, dass die Drohnenbrutentfernung die Belastung der Honigbienenvölker mit Varroa destructor wirksam reduziert und die Maßnahme des Schneidens der Drohnenbrut als integriertes Schädlingsbekämpfungsinstrument auf jeden Fall genutzt werden sollte.
In der Praxis müssen die Zellen mit Drohnenbrut nicht vollständig verschlossen sein, um Rähmchen mit einem wirksamen Erfolgt zu entfernen. Die Zeiträume können damit enger gewählt werden, um häufiger Drohnenrähmchen zu entfernen.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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