Wissenschaft

Aktuelle Nachrichten und Informationen aus der Wissenschaft - inbesondere über Studienergebnissen - zu Honigbienen, Hummeln und weiteren Wildbienen aus der ganzen Welt.

Zusätzlich steht eine Übersicht aller veröffentlichter Studien mit ihren Originaltiteln bereit. Dort kann nach Begriffen in den Studientiteln und den Namen der Autoren gefiltert werden.

Blütengröße entscheidend für Besuche durch Wildbienen

Sonnenblumen Helianthus annuus L. sind eine bedeutende Nutzpflanze und Honig- und Wildbienen ihre hauptsächlichen Bestäuber für konsistent hohe Erträge. Die Größe einer Blüte, ihr Aussehen und die florale Belohnung stehen in einem Zusammenhang mit der Anzahl und Dauer der Besuche durch Bestäuber. Entsprechende Merkmale können durch züchterische Maßnahmen daher bei Kulturpflanzen zu einer besseren Bestäubungsleistung führen, zumal sich Untersuchungen mehren, die zeigen, dass Ertragssteigerungen auch bei Nutzpflanzen möglich sind, wo dies in der Vergangenheit nicht vermutet wurde.

Bienen durch Pestizid gegen Zika-Virus gefährdet

In den Vereinigten Staaten sind bis zu 13 % der Imker gefährdet, ihre Honigbienen-Völker aufgrund von Pestiziden zu verlieren, die zur Eindämmung des Zika-Virus versprüht werden. Das Zika-Virus kann bei ungeborenen Kindern zu schweren Hirndefekten führen. Es wird von Moskitos verbreitet, so dass die Insekten in den südlichen US-Bundesstaaten ins Visier genommen werden, da dort mit Zika-infizierte Stechmücken auftreten.

Hummelflug als Vorbild

Fliegen ist gar nicht so leicht. Und schon gar nicht in Bereichen weniger Zentimeter, wo Insekten auf unberechenbare Bewegungen der Luft treffen. Sie haben dazu aktive und passive Kontrollmechanismen entwickelt. In einer aktuellen Studie haben Wissenschaftler fliegende Hummeln beobachtet, die einer einzelnen isolierten Böe ausgesetzt waren.

Reger Austausch von Krankheiten bei Hummeln

Obstproduzenten in Kanada verwenden kommerzielle Kolonien der Gemeinen Östlichen Hummel, um die Bestäubung von Nutzpflanzen durch einheimische Bienen zu ergänzen. Eine kleine Anzahl Bauern auf der Insel Neufundland verzichtet auf den Erwerb neuer, im Labor gezüchteter Hummelvölker, sie kaufen stattdessen Völker aus anderen Provinzen auf, die dort schon ihre Bestäubungsarbeit verrichtet haben. Zwischen diesen Völkern und den einheimischen Hummeln kommt es allerdings zur Übertragung von Krankheiten.

Geschwindigkeit und Genauigkeit bei Hummeln

Entscheidungen, die von Tieren getroffen werden, sind oft ein Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit. Schnelle Entscheidungen sind tendenziell weniger genau als langsam getroffene Entscheidungen. Das trifft im Übrigen auch auf Menschen zu.
Reaktionsgeschwindigkeit ist ein individuelles konsistentes Verhaltensmerkmal, das vererbbar sein kann. Verhaltensmerkmale können aber auch abhängig von Umweltveränderungen adaptiert werden. Wie verhalten sich Hummeln bei der Anwesenheit einer Bedrohung?

Schwebende Wachen schützen vor unbefugtem Eindringen

Die in Brasilien beheimatete Stachellose Biene Tetragonisca angustula – jataí genannt – setzt eine ganz besondere Strategie ein, um ihre Nester vor anderen sozialen Insektenarten zu verteidigen. Die Kolonien dieser Spezies verfügen nicht nur über Wachposten am Nesteingang, sondern haben zusätzliche Wächter, die ständig in der Nähe des Eingangs schweben. Und das funktioniert im Team besonders gut.

Bundesweites Monitoring soll Antworten zum Insektenrückgang liefern

Noch sind viele Fragen zum Insektenrückgang in Deutschland offen: In welchem Umfang sind Regionen, Lebensräume und Artengruppen betroffen? Welche Ursachen liegen den mittlerweile eindeutig nachgewiesenen Trends zugrunde und welche Schutzstrategien sind erfolgreich? Ein jetzt vom Bundesamt für Naturschutz bewilligtes Vorhaben an der Universität Osnabrück soll ein bundesweit einheitliches Verfahren entwickeln, das künftig Antworten liefert.

Deutlicher Bestäuberrückgang im Spätsommer

Der langfristige Rückgang wildlebender und von Menschen gemanagter Insektenbestäuber ist eine Bedrohung sowohl für die landwirtschaftliche Produktion als auch für die biologische Vielfalt. Aufgrund des Zusammenhangs mit der Verfügbarkeit floraler Ressourcen haben Forscher einen Einblick in die zeitlichen Zusammenhänge zwischen Bestäubern und ihren Blütenpartnern in Großbritannien genommen.

Halo-Effekt als Wegweiser für Bienen

Eine Studie hat mikroskopische Strukturen auf Blütenblättern einiger Blumen gefunden, mit denen die Pflanzen das Licht so manipulieren, dass sie einen blauen Farbeffekt erzeugen, der von Bienen leicht zu sehen ist. Diesen Trick haben verschiedene Pflanzenarten unabhängig voneinander mit dem gleichen Ergebnis entwickelt: Sie zeigen quasi einen floralen Heiligenschein von blauem bis ultraviolettem Licht.

Bienenforschung ohne Todesfolgen

Bienen in ihrer natürlichen Umgebung zu folgen, ist für den Menschen schwierig. Im Rahmen von Studien ist jedoch genau dies immer wieder erforderlich, um genaue Daten zu gewinnen. Was vielen nicht bewusst ist: In der Regel gehen Untersuchungen mit dem Tod der untersuchten Individuen einher. Gerade bei besonders wertvollen Wildbienen-Arten ist dies jedoch problematisch. Wissenschaftler haben nun eine Markierungsmethode entwickelt, die einfach in der Anwendung und nicht tödlich für die Bienen ist.

Rückgang von Mauerbienen ist auf Klimawandel zurückzuführen

Das lokale Aussterben von Mauerbienen im US-Bundesstaat Arizona lässt sich auf die Klimaerwärmung zurückführen. In anderen natürlicherweise warmen Klimazonen kann dies gleichfalls der Auslöser sein.
In einem zweijährigen Feldexperiment, bei dem die Temperaturen der Bienennester verändert wurden, um ein wärmeres Klima zu simulieren, wie es künftig herrschen wird, starben 35 Prozent der Mauerbienen im ersten Jahr und 70 Prozent im zweiten Jahr. Dem gegenüber stand eine nur 1 bis 2%ige Mortalitätsrate in der Kontrollgruppe unter den tatsächlichen aktuellen Temperaturbedingungen.

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