Wissenschaft

Aktuelle Nachrichten und Informationen aus der Wissenschaft - inbesondere über Studienergebnissen - zu Honigbienen, Hummeln und weiteren Wildbienen aus der ganzen Welt.

Zusätzlich steht eine Übersicht aller veröffentlichter Studien mit ihren Originaltiteln bereit. Dort kann nach Begriffen in den Studientiteln und den Namen der Autoren gefiltert werden.

Social-Media bei Honigbienen

Forscher haben starke Ähnlichkeiten zwischen den Kommunikationsnetzwerken von Honigbienen und Menschen entdeckt. Dazu analysierten sie mehr als 1,2 Millionen Interaktionen bei sozialen Honigbienen. Mehr als 600 Millionen Jahre Evolution liegen zwischen den Arten, sodass sich in der Gemeinsamkeit wahrscheinlich eher eine fundamentale Eigenschaft sozialer Interaktionen widerspiegeln dürfte.

Bienen stellen Nektarkonzentrat her

Nektar zählt zu den bedeutendsten Ressourcen für Bienen. Es ist seit langem bekannt, dass einige Bienen Nektar mit ihren Mundwerkzeugen anreichern, darunter Honigbienen und Stachellose Bienen. Beobachtungen dieses Verhaltens bei unterschiedlichen Bienengruppen deuten jedoch darauf hin, dass dieses Verhalten viel weiter verbreitet ist, als bisher angenommen.

Bestäubung durch Bienen steigert Raps-Ernte

Es gibt wachsende Belege dafür, dass Bestäuber-abhängige Pflanzen, die von vielen Insekten besucht werden, höhere Erträge liefern können. Höhere Erträge können entweder durch eine Zunahme von teuren Agrochemikalien oder durch eine Zunahme des Bienenreichtums erzielt werden. Pestizide steigern die Ernteerträge aber nicht per se, da sie keine Bestäubungsdienstleistungen erbringen. Ihre Kosten verringern aber definitiv die Bruttomargen der Landwirte.

Varroa-Milbe entschlüsselt

Die parasitäre Varroa-Milbe hat sich dank menschlicher Unterstützung fast weltweit bei Honigbienen verbreiten können. Über die Biologie der Milbe ist jedoch erstaunlich wenig bekannt. Die Genome der beiden Milben-Arten wurden jetzt von einem internationalen Wissenschaftler-Team vollständig sequenziert.

Entwicklung sanfter „Killerbienen“ in Puerto Rico

Afrikanisierte Honigbienen haben es auch nach Puerto Rico geschafft, doch dort sind sie erheblich sanftmütiger als auf dem Festland. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie wurde die DNA der puertoricanischen Variante der „Killerbienen“ mit den Afrikanisierten Honigbienen des Festlandes und mit den Europäischen Honigbienen verglichen. Viele genetische Merkmale entsprechen auch in Puerto Rico noch den afrikanisierten Vorfahren, andere dagegen stärker den Honigbienen Europas. Dieser Unterschied hat sich in den letzten 30 Jahren auf der Insel gebildet.

Honigbienen werten unterschiedliche Hinweise beim Pollensammeln

Bienen verwenden eine Vielzahl von Sinnen und werten auch frühere Erfahrungen aus, wenn sie die Entscheidung treffen, wo sie Pollen sammeln. Das zeigen Untersuchungen von Wissenschaftlern der Universität Exeter. Die Forscher glauben, dass sich pollensammelnde Bienen bei ihren Entscheidungen nicht allein vom Geschmack leiten lassen, sondern stattdessen eine „sensorische Gesamtbewertung“ ihrer Erfahrung bei einer bestimmten Blume vornehmen.

Neonicotinoide führen zu frühem Tod von Arbeiterinnen und Königin

Wenn Honigbienen feldrealistischen Belastungen mit Neonicotinoiden ausgesetzt werden, sterben sie früher, bestätigt eine Studie von Wissenschaftlern der kanadischen York-Universität. Der Pollen, den die Bienen in das Volk einbrachten und der mit Neonicotinoiden verunreinigt war, stammte zur Überraschung der Forscher nicht aus dem von Landwirten ausgebrachten und mit Neonicotinoiden behandelten Getreide, sondern aus den Blühpflanzen, die neben den Nutzpflanzen wuchsen.

Hummel-Königinnen durch Insektizide und weniger Blumenvielfalt gefährdet

In einer Studie fanden Forscher heraus, dass sich Umweltbedrohungen für nistbildende Hummel-Königinnen häufen und sie stellen inzwischen den größten Stressfaktor dar. Die Belastung mit einem weit verbreiteten Insektizid und schlechte Ernährungsbedingungen gehen zulasten der Gesundheit. Das Abarbeiten der langen Aufgabenliste der Hummel-Königinnen wird dadurch gestört, was dramatische Folgen für eine ohnehin schwindende Bestäubergruppe haben könnte.

Honigbienen im Schwarm als Superorganismus

Schwärmen unsere Honigbienen, so hängen sie sich meist in kurzer Distanz ihres Volkes an die Unterseite eines Astes und bilden dort – je nach Oberfläche – meist einen umgekehrten Kegel, bei dem sich die Königin gut geschützt in der Mitte befindet. Bei Regen oder Temperaturänderungen ändert sich die Form des Schwarms und auch bei Wind kommt es zu einer Anpassung, um der Naturgewalt besser trotzen zu können.

Wie fliegen Bienen die perfekte Kurve?

Die Zentrifugalkraft kann tückisch sein: Wer jemals das Gleichgewicht in einem Bus verloren hat, der eine schnelle Kurve fährt oder wer spüren musste, wie das eigene Auto ins Rutschen gerät, weil man eine Kurve zu schnell genommen hat, war der Zentrifugalkraft ganz besonderes ausgesetzt. Je schneller man fährt und je schärfer die Kurve ist, desto größer die einwirkende Zentrifugalkraft und desto wahrscheinlicher verliert man am Ende die Kontrolle.

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