Bienen müssen allein wegen der Nahrungssicherheit geschützt werden
Bienen und andere Bestäuber benötigen mehr Schutz. Foto: FAO/Luis Tato
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) drängt darauf, dass Länder und Einzelpersonen mehr tun sollten, um Bienen und andere Bestäuber zu schützen, wenn sie nicht einen starken Rückgang der Nahrungsvielfalt riskieren möchten.
Bienen sind durch die Auswirkungen von Klimawandel, intensiver Landwirtschaft, Pestiziden, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung inzwischen stark bedroht.
In Slowenien hat sich der Generaldirektor der FAO, José Graziano da Silva, anlässlich offizieller Feierlichkeiten am ersten Weltbienen-Tag, dahingehend geäußert, dass die Länder auf eine bestäuberfreundlichere und nachhaltigere Nahrungsmittelpolitik umstellen müssen. „Wir können uns nicht weiter darauf konzentrieren, die Produktion und Produktivität zu steigern, basierend auf dem weitverbreiteten Einsatz von Pestiziden und Chemikalien, die Pflanzen und Bestäuber bedrohen“, so Graziano da Silva.
„Wir müssen jetzt unseren Worten Taten folgen lassen und spezifische Aktivitäten durchführen, um Bienen und andere Bestäuber zu schonen, und so für ihr Überleben und damit auch für unser eigenes Überleben sorgen“, ergänzt Sloweniens Minister für Landwirtschaft, Forsten und Ernährung Dejan Židan.
Mehr als 75 Prozent der weltweiten Nutzpflanzen sind in gewissem Maße von der Bestäubung für ihren Ertrag und ihre Qualität abhängig. Fehlen Bienen und andere Bestäuber würde es weder Kaffee, Äpfel, Mandeln, Tomaten noch Kakao geben, um nur einige der Früchte zu benennen.
„Jeder von uns trägt eine individuelle Verantwortung für den Schutz der Bienen, und wir sollten alle bestäubungsfreundliche Entscheidungen treffen. Selbst der Anbau von Blumen zu Hause, um Bienen Nahrung zu bieten, trägt zu diesen Bemühungen bei“, erläutert Graziano da Silva.
Bestäuber wie Honigbienen, Wildbienen, Vögel, Fledermäuse, Schmetterlinge und Käfer fliegen, hüpfen und kriechen über Blumen, um Pflanzen zu befruchten. Die Anzahl der Bestäuber und die Artenvielfalt sind in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, und es gibt Hinweise darauf, dass der Rückgang in erster Linie eine Folge menschlicher Aktivitäten ist, einschließlich des Klimawandels, der starken Einfluss auf die Blühphasen nehmen kann.
Nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken und insbesondere die Agrarökologie können dazu beitragen, Bienen zu schützen, indem sie die Expositionen mit Pestiziden reduzieren und dazu beitragen, die Agrarlandschaft zu diversifizieren.
Zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation hat die FAO einen Internationalen Verhaltenskodex für das Pestizidmanagement entwickelt. Dies bietet einen Rahmen für bewährte Verfahren, die dazu beitragen können, die Exposition von Bestäubern gegenüber Pestiziden zu verringern.
Die offizielle Zeremonie des ersten Weltbienen-Tages fand im slowenischen Dorf Breznica, 50 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Ljubljana, unter der Schirmherrschaft des slowenischen Präsidenten Borut Pahor statt. Breznica ist der Geburtsort von Anton Janša, einem Imker und Pionier der modernen Bienenzucht. Sein Geburtstag, der 20. Mai, wurde als Weltbienen-Tag gewählt.