Mehr Natur allein hilft nicht
Grünflächen werden oft übermäßig gepflegt, von dichter Vegetation und Sträuchern befreit und nachts beleuchtet, sodass sich Menschen auf Kosten der Artenvielfalt sicher fühlen. Wichtige Lebensräume verschwinden.
Grünflächen werden oft übermäßig gepflegt, von dichter Vegetation und Sträuchern befreit und nachts beleuchtet, sodass sich Menschen auf Kosten der Artenvielfalt sicher fühlen. Wichtige Lebensräume verschwinden.
Honigbienen sammeln Pollen ausschließlich von Blütenpflanzen? Weit gefehlt - sie bedienen sich auch direkt bei Hummeln und stehlen ihnen Pollen direkt aus den Körperhaaren.
Viele Bienen besuchen während eines Nahrungsausflugs nur eine Blütenart und zeigen damit Blütenkonstanz. Sie ist wichtig für die Pflanzenreproduktion, kann aber zu einer unausgewogenen Ernährung führen, insbesondere in Landschaften mit einer ohnehin reduzierten Artenvielfalt. Es wird angenommen, dass Blütenkonstanz die Nahrungsvielfalt bei sozialen Bienen wie Honigbienen oder Hummeln nicht verringert, dies wurde jedoch noch nicht weiter untersucht.
Ein Team von Wissenschaftlern untersuchte während der Sonnenfinsternis im Jahr 2019, ob die Nahrungssuche von Bienen durch die Sonnenfinsternis eingeschränkt wurde, welche Bienenarten am stärksten betroffen waren und welcher Teil der Sonnenfinsternis für die Bienenaktivitäten entscheidend war.
Honigbienen sind ziemlich schnell und genau, wenn es darum geht, welche Blüten sie auf der Suche nach Nektar besuchen. Ihr hoher Grad an Entscheidungskompetenz könnte die Entwicklung effizienterer Roboter und autonomer Maschinen vorantreiben.
Die chronische Toxizität des Fungizids Pyraclostrobin bei Arbeitsbienen unterschiedlichen Alters führte in einer aktuellen Studienarbeit zu einer signifikanten Verringerung der Lebenserwartung, was sich auf die Stabilität und Gesundheit des Bienenvolks auswirkt.
Eine Aufteilung von Nahrungsressourcen gilt als Schlüsselfaktor für die Vermeidung konkurrierender Interaktionen und ermöglicht die Koexistenz unterschiedlicher Arten. In einer Studie wurde die intraspezifische Ressourcenaufteilung einer artenreichen Hummelgemeinschaft untersucht.
Mikroplastik ist in der Umwelt inzwischen fast allgegenwärtig und lässt sich in Böden, der Luft und Gewässern nachweisen - auch weit den Ursprungsquellen entfernt. In einer Metastudie hat ein Team von Wissenschaftlern den aktuellen Stand der Forschung zusammengetragen.
Zwerghonigbienen kommen natürlicherweise in einem Verbreitungsgebiet vor, das sich vom Indomalaya-Reich im Osten bis zum Persischen Golf im Westen erstreckt. Berichte zeigen jedoch, dass diese Honigbienen-Art neue Gebiete besiedelt; überwiegend ist dies auf den Menschen zurückzuführen. Inzwischen ist sie daher im Osten bis nach Taiwan zu finden und im Westen auf der Arabischen Halbinsel, in Jordanien und in Nordostafrika anzutreffen.
Ein Team von Wissenschaftlern will der Varroa-Milbe mit einer Laserwaffe zu Leibe rücken, die an den Fluglöchern von Bienenstöcken stationiert ist. Der Ansatz klingt ein bisschen abenteuerlich.
Honigbienen verfügen über einige raffinierte Tricks, um mit der Hitze umzugehen. Einige wie das Wassersammeln und Kühlen durch Luftfächeln der Beuten sind bekannt. Neu ist die Erkenntnis, dass sie auch ihre Flugweise anpassen können.
Die Sammeltätigkeit von Bienen macht sie zu guten Schadstoffdetektoren. Ihre Sammelleidenschaft über ein großes Gebiet sorgt allerdings auch für Belastungen mit Schadstoffen, die ihnen gefährlich werden können und die aus ziemlich unerwarteten Quellen stammen können.
Einem Team von Wissenschaftlern ist es mithilfe einer Studienarbeit im Feld und Labor gelungen, eine medikamentöse Behandlung auszumachen, die das Immunsystem bei Honigbienen stimuliert und den Schutz vor durch Milben verursachten Virusangriffen erheblich stärkt. Die Ergebnisse könnten einen Durchbruch bei der Bekämpfung der Bedrohung durch die Varroa-Milbe für Honigbienen bedeuten.
Insbesondere der hohe Wassergehalt des Honigs Stachelloser Bienen ist der Grund, dass er stärker zur Gärung neigt als der Honig von Honigbienen; weitere Probleme sind erheblichen Schimmel- und Hefezahlen. Ziel der vorgelegten Studie war es, die physikochemischen, mikrobiologischen und antioxidativen Parameter von Honig der Stachellosen Tubuna-Bienen näher unter die Lupe zu nehmen - in frischem Zustand, nach einer Wärmebehandlung und während der Lagerung.
Honigbienen sind soziale Insekten mit Arbeitsteilung und Geschlechtsdimorphismus. Frühere Studien haben sich bereits mit Unterschieden in der Physiologie, im Verhalten und in der Morphologie von Arbeiterinnen und Drohnen befasst. In der aktuellen Studie wurden dagegen Unterschiede in der Ansammlung von Spurenelementen zwischen Arbeiterinnen- und Drohnen untersucht.
Städtische Umgebungen erfordern von Bienen dynamische Herausforderungen, einschließlich neuer Ressourcen und sich ändernder menschlicher Störungen. Ein großes Gehirn bietet möglicherweise die kognitive Flexibilität, diese neuen Ressourcen zu nutzen und gleichzeitig Risiken zu vermeiden.
Elektromagnetische Felder und Honigbienen führen zu so mancher Diskussion abseits wissenschaftlicher Grundlagen. Ein Team südamerikanischer Wissenschaftler hat nun die Wirkung elektromagnetischer Fehler auf Honigbienen untersucht und sollte damit bei diesem emotionalen Themenkomplex zur Aufklärung beitragen können.
Hummeln können in kalten Regionen sehr erfolgreich sein. Dennoch gibt es kaum Untersuchungen zu Arten arktischer Regionen. Die meisten Untersuchungen zu Anforderungen an Lebensraum, Nistmöglichkeiten und Krankheitsübertragung finden in den gemäßigten Breiten Europas und Nordamerikas statt. In einer aktuellen Studie haben sich zwei Forscherinnen der in der arktischen Kälte des US-Bundesstaates Alaska lebenden Nordamerikanische Polarhummel zugewandt.
Der Klimawandel betrifft weltweit zahlreiche Tiere und Pflanzen. Hummeln zählen zu den Insekten, die besonders von Erwärmung betroffen sind - durch Verbreitungsverschiebungen und einen Rückgang der Arten. Bisherige Studien haben die Hitzetoleranz als den limitierenden Faktor ausgemacht, der die Verbreitung und den Erfolg der Hummeln einschränkt. Einige Arten sind jedoch hitzetoleranter als andere.
Die Übertragung von Krankheitserregern über Arten hinweg kommt in der Natur häufig vor. Die Übertragung auf Wildbienen erfolgt wahrscheinlich meist durch Honigbienen, deren Völker als Reservoir fungieren können.
Unter genetischer Resilienz versteht man die Wahrscheinlichkeit, dass Populationen über eine ausreichende genetische Vielfalt verfügen, um Umweltveränderungen abfedern zu können. Noch bevor eine Art in ihrer Häufigkeit zurückgeht, lässt sich dies genetisch feststellen.
Nitratradikale (NO3) in der Luft bauen die von gewöhnlichen Wildblüten freigesetzten Duftchemikalien ab und vernichten damit weitgehend die auf Duftstoffen basierenden Hinweise, die nächtliche Bestäuber zum Auffinden der Blüte benötigen.
Städte sind kein natürlicher Lebensraum für Wildtiere. Dort überleben nur Tierarten, deren Lebensweise mit dem städtischen Umfeld vereinbar ist. In einer Studie wurden die Eigenschaften von wildlebenden Stadttieren untersucht und deren Überlebensstrategien identifiziert. Diese Kenntnisse sollten bei der Planung von Grünflächen berücksichtigt werden, um die Artenvielfalt in Städten zu unterstützen.
Infektiöse und parasitäre Erreger - „Infectious and parasitic agents“, kurz IPAs - und mit ihnen verbundene Krankheiten sind große Umweltstressoren, welche die Gesundheit von Bienen gefährden. Dies geschieht sowohl allein durch den jeweiligen Erreger als auch im Zusammenspiel mit weiteren Stressfaktoren.
Die Honigbiene wird immer wieder als Bioindikator für Umweltverschmutzung herangezogen: Die Sammlerinnen fliegen in einem relativ großen und zugleich überschaubaren Radius um den Standort ihres Volkes. Und bei der Nahrungssuche sind sie vielfältigen Schadstoffen ausgesetzt.