Eine Aufteilung von Nahrungsressourcen gilt als Schlüsselfaktor für die Vermeidung konkurrierender Interaktionen und ermöglicht die Koexistenz unterschiedlicher Arten. In einer Studie wurde die intraspezifische Ressourcenaufteilung einer artenreichen Hummelgemeinschaft untersucht.

Ein Team von Wissenschaftlern untersuchte die Aufteilung der Blütenressourcen auf Arten, Völker und Individuen von insgesamt 10.598 Hummeln aus 13 Arten über einen Zeitraum von fünf Jahren im Hengduan-Gebirge im Südosten des Tibetischen Hochlandes in China.

Zunächst untersuchten die Forscher den Einfluss einer umfassenden Reihe von Blütenmerkmalen, einschließlich solcher, die sich auf die Attraktivität (Blütenfarbe und -form) und Belohnungen (Pollen, Zuckerverhältnis, Nektarvolumen, Zuckerkonzentration und Aminosäuregehalt) beziehen, auf die Ressourcenaufteilung in den Hummel-Pflanzen-Netzwerken.
Daran an schloss sich eine intraspezifische Ressourcenaufteilung auf Kolonie- und Einzelebene.

Die Ergebnisse der Untersuchungen deuten darauf hin, dass Hummel-Arten sich erheblich in der Nutzung der verfügbaren Blütenressourcen unterscheiden und dass dies hauptsächlich von der Blütenattraktivität (Blütenfarbe und -form) abhängt. 
Interessanterweise stellten die Forscher bei allen untersuchten Hummel-Arten ebenfalls eine Aufteilung der Blütenressourcen auf Kolonieebene fest.
Generell nahm die Aufteilung der Blütenressourcen zwischen Hummel-Individuen mit der Variation der Körpergröße auf Art- und Individuen-Ebene ab.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass verschiedene Arten Hummeln möglicherweise aufgrund der Flexibilität ihrer Präferenzen für bestimmte Blütenmerkmale koexistieren, was das gleichzeitige Vorkommen einer großen Anzahl von Arten und Individuen in dem untersuchten Hotspot des Artenreichtums ermöglicht.