Hitze und Landnutzung: Bienen leiden besonders
In einer Studie untersuchen Wissenschaftler die Wechselwirkungen der wichtigsten Treiber des globalen Wandels auf Insekten.
In einer Studie untersuchen Wissenschaftler die Wechselwirkungen der wichtigsten Treiber des globalen Wandels auf Insekten.
Unterirdische Interaktionen zwischen einer Pflanze und Arbuskuläre Mykorrhizapilze (AMF) haben Auswirkungen auf Blütenmerkmale und diese wiederum auf die Nahrungssuche von Bestäubern. Die Wissenschaftler konnten positive Auswirkungen von AMF auf das Pflanzenwachstum und Blütenmerkmale wie Blütengröße und Blütenressourcenmenge und -qualität beobachten.
Seit Darwins Zeiten wurde das Phänomen der Blütenkonstanz – Insekten besuchen immer wieder dieselbe Blütenart, auch wenn viele andere vorhanden sind – als passives Verhalten verstanden, um den Gedächtnisaufwand für verschiedene Blütenarten zu reduzieren. Forscher haben jedoch durch Experimente mit Hummeln gezeigt, dass dieses Verhalten eine aktive Strategie ist, bei der Bienen die benötigte Zeit für den Gedächtnisabruf und den Wechsel zwischen Blüten ausbalancieren und so eine effiziente Nahrungssuche ermöglichen.
Pestizide werden auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht, finden sich durch Abdrift aber auch in umgebenden unbewirtschafteten Blühflächen und wurden sogar in Naturschutzgebieten nachgewiesen. Bestäuber wie Honig- und Wildbienen leiden in unterschiedlichem Maße unter den Belastungen durch Pestizide in der Umwelt.
Mithilfe eines neuen, frei zugänglichen Hilfsmittels lässt sich die Vielfalt von Wildbienen verfolgen und einschätzen: Vögel spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Honigbienen beherbergen ein relativ einfaches, aber stabiles Darm-Mikrobiom. Immer mehr Belege deuten darauf hin, dass diese Symbionten wichtig für die Gesundheit, das Verhalten und die Integrität der gesamten Bienengesellschaft sind. Weitgehend unklar ist, wie die Interaktionen zwischen Wirt und Darmbakterien auf molekularer Ebene zustande gekommen sind.
Japanische Honigbienen nutzen ihre Flügel, um ihre Bienenstöcke vor eindringenden Ameisen zu schützen. Detaillierte Beobachtungen dieses Verhaltens gab es bisher nicht. Hochgeschwindigkeitskameras haben nun detaillierte Aufnahmen gemacht, mit deren Hilfe sich erkennen lässt, wie Japanische Honigbienen, ihren Körper drehen und Ameisen mit ihren Flügeln quasi wegschnippen.
Eine häufige Nebenwirkung von Diabetes ist eine verzögerte Wundheilung. In einer Studie wurden die Auswirkungen von Apilarnil (Drohnenmilch) auf den Wundverschluss von diabetischen Nagetieren mit Streptozotocin-verstärktem Typ-1-Diabetes untersucht.
Früchte produzieren organische flüchtige Stoffe, die bei Menschen dazu führen, dass sie die Süße von Früchten überschätzen. Honigbienen sammeln Nektar unterschiedlicher Süße an verschiedenen Blütenpflanzen. Ob bei ihnen ein vergleichbares Phänomen auftritt, ist bisher unbekannt.
Ungeplant sammeln Honigbienen bei der Nahrungssuche auch Schadstoffe aus Luft, Boden und Wasser. Weil sie sich über große Distanzen bewegen und immer wieder zu ihrem Bienenvolk zurückkehren, stehen sie schon länger im Fokus des wissenschaftlichen Interesses - als Indikatoren für das Ausmaß der Umweltverschmutzung. Wie gut und in welcher Form Bienen eingesetzt werden können, gesundheitsschädliche Stoffe in der Umwelt aufzuspüren, hat ein Forschungsteam in einer Metastudie zusammengefasst.
Viren sind bei Honigbienen ernst zu nehmende Krankheitserreger, die die Gesundheit und damit die Produktivität von Bienenvölkern beeinträchtigen können. Ein Team von Wissenschaftlern hat Bienenvölker in ganz Kanada auf neun Viren - Flügeldeformationsvirus (Typ A und B), Black queen cell Virus (BQCV), Sackbrut-Virus, Lake-Sinai-Virus, Kaschmir-Bienen-Virus, Akutes Bienenparalyse-Virus, Chronisches Bienenparalyse Virus, Israelisches Akute-Bienenparalyse-Virus - analysiert, um allgemeine Trends in der Virenintensität und dem Vorkommen in verschiedenen Regionen und Jahren zu beschreiben.
In Europa wurde die Population der Dunklen Honigbiene Apis mellifera mellifera durch die Einführung und Vermehrung nicht heimischer Unterarten der Honigbiene erheblich beeinträchtigt. Der Status der einheimischen litauischen A. m. mellifera-Populationen war lange Zeit unbekannt. Ziel einer Studienarbeit war es daher, die aktuelle Verbreitung der Unterartenpopulation in Litauen und die Vielfalt ihrer Mito-Typen zu bestimmen.
Die Auswirkungen von Pestizidexposition auf die Gesundheit von Bestäubern könnten komplizierter sein als ursprünglich angenommen. Die Auswirkungen von Imidacloprid auf Hummeln sind sowohl negativ als auch positiv.
In einer Studienarbeit wurden die ökologischen Interaktionen zwischen Honigbienen und Fenchelpflanzen untersucht. Es besteht eine symbiotische Beziehung zwischen Bienen und Fenchel mit zahlreichen gegenseitigen Vorteilen.
Im Umkreis blühender Gelber Jasminpflanzen haben Imker von Problemen mit ihren Honigbienen berichtet, bis hin zu Vergiftungen. Die Pflanze produziert das giftige Indolalkaloid Gelsemin. In Versuchen senkt es die Fruchtbarkeit der Königin ab, während die Sterblichkeit von Arbeiterinnen gering war.
Viele Hummel-Arten leiden aufgrund der globalen Klimaerwärmung unter einem Rückgang in ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten. Die komplexen Wechselwirkungen der Mechanismen, die dem Rückgang zugrunde liegen, sind kaum bekannt.
Ein Team von Forschern hat neue Erkenntnisse darüber gewonnen, wie das Zusammenspiel von Bienen, Fledermäusen und Vögeln die Menge und Qualität von Macadamianüssen im kommerziellen Anbau erheblich erhöht.
Nutzungsänderungen von Land führen zu einem Verlust und einer Fragmentierung natürlicher Lebensräume. Dadurch werden Vorkommen dominanter Bienenarten in Agrarökosystemen begünstigt. Der Dominanzeffekt kann wiederum Auswirkungen auf bestäubungsabhängige Nutzpflanzen haben, im tropischen Brasilien etwa auf wirtschaftlich bedeutende Passionsfrüchte.
2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, kurz 2,4-D, ist ein beliebtes Herbizid zur Bekämpfung breitblättriger Unkräuter in landwirtschaftlichen Anbauflächen beim Getreide- und Obstanbau und ebenso im Grünland und auf Rasenflächen. Die Anwendung überschneidet sich jedoch mit dem Lebensraum von Honigbienen. Obwohl es sich um kein Insektizid handelt, besitzt es eine toxische Wirkung auf Honigbienen und führt zu wesentlichen Verhaltensänderungen.
Solitär lebende Wildbienen spielen eine Schlüsselrolle als Bestäuber von Wildpflanzen und Nutzpflanzen, sind jedoch durch den vom Menschen verursachten globalen Wandel, wie etwa die Klimaerwärmung, zunehmend gefährdet.
Die Varroa-Milbe gilt als ein Grund für massive Verluste von Honigbienen. Afrikanischen Honigbienen wird nachgesagt, dass sie widerstandsfähiger sind als ihre europäischen Verwandten. Über die zugrundeliegenden Mechanismen ist allerdings nur wenig bekannt. In einer Studie wurden molekulare Marker untersucht, die mit dieser Widerstandsfähigkeit verbunden sein könnten.
Gicht ist weltweit die häufigste Form der entzündlichen Arthritis. Das Risiko einer Gichterkrankung steigt mit dem Alter. Allopurinol und Febuxostat werden häufig zur Behandlung verabreicht, um den Harnsäurespiegel zu senken. Eine solche traditionelle Therapie ist jedoch bei Patienten mit bestimmten Grunderkrankungen oder über einen längeren Zeitraum aufgrund des Risikos von Nebenwirkungen schwierig durchzuführen. Daher wird nach alternativen Wirkstoffen gesucht.
Hummeln sind in Australien ebenso wenig wie Honigbienen heimisch, wurden aber schon vor langer Zeit vom Menschen eingeführt und gelten inzwischen als wichtige Bestäuber in der Landwirtschaft. Wegen der absehbaren Ausbreitung der Varroa-Milbe in Australien geht man von Einbußen ihrer Bestäubungsleistung aus. Hummeln könnten in Teilen an ihre Stelle treten und geraten nun verstärkt in den Fokus.
Bienengift besitzt entzündungshemmende Eigenschaften und wird daher bei einigen Krankheiten erfolgreich eingesetzt. In einer aktuellen Studie wurde die Wirksamkeit bei Gichtentzündungen untersucht.
Bienenpollen enthält mit Flavonoiden eine große Gruppe sekundärer Pflanzenmetaboliten mit einer breiten Palette biologischer Aktivitäten. In einer Studienarbeit zeigt sich das mögliche Potenzial zur Behandlung von Gicht und zu hohem Harnsäurespiegel im Blut.