Wissenschaft

Aktuelle Nachrichten und Informationen aus der Wissenschaft - inbesondere über Studienergebnissen - zu Honigbienen, Hummeln und weiteren Wildbienen aus der ganzen Welt.

Zusätzlich steht eine Übersicht aller veröffentlichter Studien mit ihren Originaltiteln bereit. Dort kann nach Begriffen in den Studientiteln und den Namen der Autoren gefiltert werden.

Bundesamt für Umwelt veröffentlicht "Rote Liste der Bienen"

In der Schweiz sind 45 % der heimischen Wildbienen gefährdet. Das geht aus der aktualisierten „Rote Liste Bienen“ hervor, die das Bundesamt für Umwelt (BAFU) veröffentlicht hat. Hauptursachen dafür sind ein mangelndes Angebot an Blüten zum Sammeln von Pollen und Nektar sowie fehlende Nistplätze. Die Analysen haben aber auch Verbesserungen aufgezeigt: So leben beispielsweise mehrere Arten, die 1994 als ausgestorben galten, wieder in der Schweiz; dies insbesondere in Biotopen von nationaler Bedeutung.

Wildbienenrat Österreich präsentiert „Rote Liste der Hummeln“

Hummeln gehören zu den Bienen, zeichnen sich aber durch zwei Besonderheiten aus: Erstens gründen sie einjährige Staaten. Der Großteil der 707 Bienenarten in Österreich lebt dagegen solitär, das heißt: Jedes Weibchen baut ein eigenes Nest – nur die Honigbienen leben in mehrjährigen Staaten. Zweitens sind Hummeln besonders gut an kühle klimatische Bedingungen angepasst. Das macht die pelzigen Freunde zu hochrelevanten Bestäubern in höheren Lagen. Eine eben veröffentlichte Rote Liste zeigt nun die aktuelle Gefährdungslage und damit den dringenden Handlungsbedarf. 

Fungizide vermindern Vielfalt des Mikrobioms

Fungizide werden während der Blüte vieler Obstbäume und Nutzpflanzen eingesetzt, um Pilzbefall vorzubeugen. Anders als viele Insektizide sind sie für Insekten nicht unmittelbar tödlich, können aber durchaus Schädigungen hervorrufen, wobei Untersuchungen an bestäubenden Insekten bisher hauptsächlich an Honigbienen vorgenommen worden sind. In einer aktuellen Studie wurden die Auswirkungen unterschiedlicher Fungizide auf die Japanische Mauerbiene untersucht.

Stoppen der Wiesenintensivierung hilft Wildbienen

Wildbienen erbringen erhebliche kostenfreie Bestäubungsleistungen für die Landwirtschaft, werden jedoch durch eine intensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung gefährdet. Um die negativen Auswirkungen abzumildern, wurden Agrarumweltprogramme eingeführt. Eine Studie hat nun die Wirksamkeit der Wiesenextensivierung im Rahmen des Schweizer Agrarumweltprogramms für die Förderung des Nestbaus bodenbrütender Wildbienen untersucht.

Synergetische Wirkung von Bienengift bei Chemotherapie

Brustkrebs ist eine besonders häufige Ursache für den vorzeitigen Tod bei Frauen; auch wenn die Erkrankung selbst überlebt wurde, ist die Sterblichkeitsrate viele Jahre nach der Tumordiagnose erhöht. Studien haben den potenziellen Nutzen natürlicher Verbindungen bei der Krebsbehandlung und -prävention gezeigt, entweder isoliert oder in Verbindung mit einer Chemotherapie. Um die therapeutische Wirksamkeit von Tamoxifen in In-vivo-Studien zu verbessern, zielten aktuelle Untersuchungen darauf ab, die Wirkung von Hesperidin, Piperin und Bienengift als natürliche Verbindungen sowie deren Kombinationswirkung mit oder ohne Tamoxifen zu bestimmen.

Individuelle Verfolgung von Honigbienen

Die Honigbiene ist nicht nur ein wichtiger Bestäuber. Sie ist auch ein beliebtes Objekt der Wissenschaft. Zu den größten Herausforderungen bei der Untersuchung des Verhaltens von Honigbienen zählen die hohe Dichte ähnlicher Individuen, teils mit Überlagerung, die Vielfalt der Hintergrundszenen, die Dynamik der Bewegungen einzelner Bienen und die Ähnlichkeit der Bienenkörper.

Seiten