Bienen helfen heilen
Bienen helfen heilen
Der Anstieg von Neuerscheinungen in der Literaturwelt rund um die Honigbiene hat bisher das Thema Apitherapie links liegen lassen. Der Athesia-Tappeiner Verlag aus Südtirol hat sich dieser Lücke nun angenommen und dazu ein Buch des Komplementär- und Ernährungsmediziners Dr. Christian Thuile aufgelegt.
In der Neuerscheinung beschreibt der Autor die Leistungen der Biene für das Ökosystem, die Apitherapie und geht dann zügig zu den einzelnen Bienenprodukten und ihren Wirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden beim Menschen ein: Honig, Blütenpollen, Propolis, Gelée Royale, Bienenwachs, Bienengift und auch Bienenstockduft.
Für jedes einzelne Bienenprodukt beschreibt Dr. Christian Thuile den Entstehungsprozess im Bienenstock sowie den späteren Ernteprozess. Beim Honig benennt er etwa auch die Problematik von Pestizidrückständen und Antibiotika bestimmter Import-Honige, geht auf die Besonderheiten einzelner hier im Handel erhältlicher Sortenhonige ein und ergänzt diese um Hausmittel bei bestimmten Erkrankungen. Honig als Mittel zur Wundheilung wird ebenfalls thematisiert.
Beim Blütenpollen werden die einzelnen Bestandteile beschrieben und unterschiedliche Wirkungsweisen – als Energiekick und Kraftspender, als Superfood und die Vorteile für einzelne Organe; ganz ähnlich auch beim Gelée Royale: Dem aufwändigen Gewinnungsprozess folgen die Inhaltsstoffe – Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett, Vitamine und Spurenelemente. Daran an schließen sich die Wirkungsweisen auf Immunsystem, Leber und Entgiftung, Hormonhaushalt, Blut, Haut und Haare.
Der Autor beschreibt die Wirkungsweisen und spart dabei mit Quellenangaben. Gelée Royale etwa soll eine positive Wirkung auf den weiblichen Hormonhaushalt besitzen und weil es die Fruchtbarkeit erhöhe, werde es Paaren mit einem Kinderwunsch angeraten. Wer das Kapitel liest, kann schnell zu der Vermutung gelangen, dass dies eine Herleitung aufgrund der besonderen Fruchtbarkeit der Bienenkönigin und ihrer Ernährung sei.
Insgesamt gibt das Buch eine gute Übersicht über die einzelnen Bienenprodukte und ihre Anwendung. Die Apitherapie selbst wird eher oberflächlich behandelt, so dass das Buch weniger für die Imker, als vielmehr für allgemein interessierte Leser gedacht sein dürfte.