Das gewachsene Interesse an Wildbienen hat vier belgische Spezialisten dazu animiert, ein mehrbändiges Werk über die Hymenopteren in Europa zu erstellen. Erschienen ist gerade der erste Band. Es richtet sich ausdrücklich auch an Nicht-Spezialisten unter den Bienenfreunden.

Die Autoren hoffen, dass ihr Werk dazu beiträgt, dass sich mehr Menschen mit Wildbienen beschäftigen werden und zu ihrem Schutz beitragen. Ausgelegt ist es aufgrund seines Formates auch für die Mitnahme und Bestimmung im Feld.
Die Voraussetzungen dafür haben sie zweifellos gelegt: Denis Michez, Pierre Rasmont, Michaël Terzo und Nicolas J. Vereecken starten ihre Neuerscheinung mit einem einführenden Kapitel zu Bienen, dem Sammeln und sogar Präparieren.

Nach einem Bestimmungsschlüssel der Überfamilien werden die Bienen im Detail vorgestellt: Die Autoren beschreiben ihre Lebensweise und ihr Verhalten.
Darüber hinaus weisen sie auf den Rückgang einzelner Arten hin und beschreiben mögliche Schutzmaßnahmen.

Sehr ausführliche separierte Bestimmungsschlüssel für weibliche und männliche Bienen sind vorhanden. In den Zeichnungen und zugehörigen Beschreibungen wird detailliert auf die entsprechenden Merkmale hingewiesen.

Im Hauptteil findet sich ein Katalog der Bienen Europas mit allen vertretenen Familien und 49 Abbildungen, die nicht nur Lebensräume der Bienen, sondern auch Fotos lebender Bienen zeigen. Da Lebendfotos von vielen Arten oft nicht vorhanden waren, wurden zudem 178 Fotos von Bienen-Präparaten aus wissenschaftlichen Sammlungen aufgenommen, auf die die Autoren Zugriff hatten.
In ihren Texten beschreiben die Autoren die Morphologie der Bienen und hilfreiche Aspekte zur Bestimmung.
Einzelne Arten sind oft schwer zu bestimmen. Die Autoren stellen dem Leser in diesen Fällen Strichzeichnungen der entsprechend markanten Körperteile zur Seite, die sich als hilfreich erweisen dürften.

Das Buch enthält alle bisher aus Europa bekannten Bienen-Arten in einer Auflistung; darüber hinaus bietet es einen illustrierten, wenngleich komprimierten Überblick über die unterschiedlichen Gattungen, Untergattungen und Artengruppen.

Fünf bis sechs weitere Bände sollen in den kommenden Jahren noch folgen, hat der Verlag auf Nachfrage verraten. Bienen-interessierte dürfen sich darauf freuen, wenngleich das für die Autoren eine Mammutaufgabe bedeutet.

Neben der hier vorgestellten englischen Ausgabe gibt es ebenfalls eine französischsprachige Variante.