Inspiration Biene
Inspiration Biene
Die Neuerscheinung beschreibt, wie Honigbienen ticken, wie sie kommunizieren und sich selbst regieren. Die Autoren beschreiben darüber hinaus, was Bienen krank macht und was wir selbst von ihnen lernen können – quasi ein eigenes Gleichgewicht ohne Wachstumszwang.
Das Autorenteam ist bei Imkern nicht unbekannt: Thomas Radetzki ist als „Bienenbotschafter“ unterwegs und Initiator sowie Vorstand der Aurelia-Stiftung; Matthias Eckoldt hat zusammen mit Randolf Menzel bereits das Sachbuch „Die Intelligenz der Bienen“ publiziert.
Diesmal nehmen Thomas Radetzki und Matthias Eckoldt den Bienenstaat unter die Lupe. Sie berichten von der Kommunikation der Bienen im Volk, zeigen wie das „erfolgreichste Unternehmen der Welt“ mit seinen feinen Abstimmungen funktioniert und nur deshalb auf Dauer als Gemeinwesen bestehen kann, weil alle Beteiligten dabei gewinnen.
Die Autoren beschreiben ebenfalls, was Bienen krank macht und wie sie gesunden: Sie schlagen den Kreis von der Einfuhr mit Varroa-befallender Völker der Östlichen Honigbiene Apis cerana nach Europa durch ein deutsches Bieneninstitut über die Belastung der Honigbienen mit Pestiziden in der Landwirtschaft und der hohen Völkerdichte sowie den Stress, den Imker bei ihren Bienen verursachen.
Honigbienen wissen: Wachstum ist begrenzt
Die Autoren greifen ebenso auf, was uns Bienen sagen: Sie funktionieren etwa wie ein von Menschen konstruierte Geiger-Müller-Zähler für radioaktive Strahlung auf Gifte in der Umwelt; sie zeigen – trotz genetisch verankerter „antisozialer“ Seite im Einzelfall – wie ein soziales Gefüge funktioniert, bei dem das Gleichgewicht zwischen egoistischer und sozialer Triebfeder funktioniert. Die Königin hält zwar ein Bienenvolk zusammen, jedoch nicht durch Macht, sondern ihre Fruchtbarkeit. Die Bienen kooperieren und übernehmen jeweils die Aufgaben, die für das Gemeinwohl erforderlich sind.
Im Gegensatz zum Menschen stehen sie in einem Verhältnis zu ihrer Umwelt, das den Planeten nicht ausräubert, sondern dem sie mittels ihrer Bestäubungsleistung etwas Sinnvolles zurückgeben.
Ihr Vermehrungspotenzial zur Weltherrschaft haben sie in den letzten 45 Millionen Jahren nicht ausgenutzt, obwohl sie rein rechnerisch das Potenzial dazu ganz locker besäßen. Wachstum ist jedoch begrenzt.
Zuletzt sind Bienen auch ein Beispiel für eine partizipative Demokratie: Die Macht einer Partei oder Lobbygruppe spielt keine Rolle. Die beste Lösung für die Zukunft des eigenen Volkes steht im Vordergrund. Dies tritt vor allem bei der Wahl einer neuen Bienenbehausung zu Tage, wenn Späherinnen mit ihren Vorauswahlen zurückkehren und das Volk darüber abstimmt. Die Gewinnerin bleibt auch nach dem Entscheid des Volkes weiterhin eine normale Arbeiterin.
Das Sachbuch ist der Grundpfeiler für eine Sammlung weiterführender Unterrichtsmaterialien und Bildungsprojekte, die von verschiedenen Autoren erstellt wurden und im Internet frei verfügbar sein. Dazu zählen etwa „Der Mythos der Biene“, „Die Laufbahn einer Arbeitsbiene“, „Wunderwerk Wabenbau“ oder „Mit Honig backen“.