Ende Juli ist auch im mit Abstand einwohnerstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen eine Volksinitiative zum Themenkomplex Artenvielfalt gestartet. Mit seiner Unterschrift kann man sich für ein lebenswertes Nordrhein-Westfalen einsetzen.

Der Handlungsbedarf ist groß, denn 45 Prozent der Arten in Nordrhein-Westfalen gelten als bedroht: Lebensräume schrumpfen, Insekten sterben und mit ihnen verringern sich auch die Vogelbestände. Die Initiatoren – Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt Nordrhein-Westfalen e. V. (LNU) und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) – wollen die Landesregierung dazu bringen, endlich zu handeln. Vielfach sehen sie Stillstand oder Rückschritte wie etwa bei der ursprünglich geplanten Ausweisung des Naturschutzgebietes Senne in einen Nationalpark. Das im Jahr 2016 im Landesentwicklungsplan festgeschriebene Vorhaben wurde 2019 gestrichen.

Eine andere Forderung, die nach dem wirksamen Schutz entsprechend ausgewiesener Schutzgebiete, gab es auch schon bei vergleichbaren Volksinitiativen anderer Bundeslänger. Der Grund ist immer derselbe: Aktuell heißen Schutzgebiete zwar so, aber der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln ist dort dennoch zulässig.

Insgesamt gibt es acht zentrale Forderungen:

• Flächenfraß verbindlich stoppen
• Schutzgebiete wirksam schützen
• Naturnahe und wilde Wälder zulassen
• Naturverträgliche Landwirtschaft aktiv voranbringen
• Biotopverbund stärken und ausweiten
• Lebendige Gewässer und Auen sichern
• Artenschutz in der Stadt fördern
• Nationalpark in der Senne ausweisen

Auf den offiziellen Unterschriftslisten müssen mindestens 66.000 volljährige Wahlberechtigte in Nordrhein-Westfalen unterschreiben. Gültig sind nur handschriftliche Unterschriften. Das entsprechende Stimmrecht muss dann von der jeweiligen Gemeinde des Hauptwohnsitzes bestätigt werden. Daher sollten auf einem Unterschriftenbogen immer nur Personen aus derselben Gemeinde unterschreiben.