Gefälschter Honig im Fokus der Ermittler
Leider ist es nicht immer ganz klar, wie viel Honig tatsächlich im Glas ist. Foto: javier kober/Unsplash
Eine gezielte Aktion im Rahmen der Operation OPSON X konzentrierte sich von Dezember 2020 bis Juni 2021 auf verfälschten Honig. Die Aktion wurde von Europol und Interpol koordiniert.
Die Operation zielte insgesamt auf den Handel mit gefälschten und minderwertigen Lebensmitteln und Getränken und war die zehnte gemeinsame Aktion von Strafverfolgungsbehörden aus diesmal 72 Ländern, darunter 26 EU-Mitgliedstaaten.
Gefälschter Honig ist seit den 1970er Jahren im Umlauf. Dabei wird vor allem Maissirup genutzt, um die Mengen zu strecken und illegale Gewinne zu steigern. Kriminelle fügen dazu echtem Honig viel billigeren Maissirup, aber auch Sirup aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben hinzu.
Wenn der Markt mit Fälschungen überschwemmt wird, wirkt sich das auch auf das Originalprodukt aus, dessen Preise sinken. Denn Imker sind oft gezwungen, die Preise für echten Honig schrittweise zu senken, um mit den Preisen der Fälschungen mithalten zu können.
Gezielte Maßnahmen gegen Fälschungen von Honig fanden in Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Liechtenstein, Litauen, Österreich, Portugal, Schottland, Schweiz, Serbien, Spanien, Tschechien, Zypern und den Vereinigten Staaten statt.
Entdeckt wurden 7 % gefälschte Produkte, was zu einer Beschlagnahmung von mehr als 51.000 kg betrügerisch behandeltem Honig führte.
„Die Beseitigung einer so enormen Menge illegaler und oft gefährlicher Produkte vom Markt ist ein konkretes Beispiel dafür, wie die internationale polizeiliche Zusammenarbeit die Welt sicherer macht“, so Jürgen Stock, Generalsekretär bei Interpol. „Lebensmittelkriminalität mag nicht immer als oberste Priorität der Polizei erscheinen, aber Operationen wie OPSON X zeigen die massiven Gewinne, die diese Produkte generieren, die dann andere Aktivitäten der organisierten Kriminalität finanzieren können.“