Gemeinden investieren in natürliche Vielfalt
Blühfläche beim Friedhof Mauren. Foto: Patrick Marxer/Werkhofmeister Mauren
26 Vorarlberger und Liechtensteiner Gemeinden haben im Rahmen des Interreg-Projekts „natürlich bunt & artenreich“ gezeigt, wie durch nachhaltige Blühflächen ein Mehrwert für Mensch und Natur entsteht.
Das Projekt „natürlich bunt und artenreich“ ist Teil des Interreg-Projektes „Blühendes Bodenseeland“ und wurde von der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz und der Pulswerk Gmbh des Österreichischen Ökologie-Instituts in Zusammenarbeit mit den Gemeinden umgesetzt.
Umweltministerin Dominique Hasler würdigt das Engagement: „Die Gemeinden, die Blumenwiesen auf ihren Gemeindeflächen und blühenden Straßenrändern eine Chance geben, sind Vorbilder und helfen tatkräftig mit, die Naturvielfalt in Vorarlberg und Liechtenstein zu schützen und zu fördern“
„Geht es Bienen und Schmetterlingen gut, dann ist die Lebensqualität auch für uns Menschen hoch“, ergänzt Landesrat Johannes Rauch. Ziel des Projektes ist es, vielfältige und blütenreiche Lebensräume für Mensch und Tier zu entwickeln, zu erhalten und zu pflegen. 20 Vorarlberger und sechs Liechtensteiner Gemeinden sowie eine Schule haben sich an diesem Projekt beteiligt und die Ansiedlung von Wildbienen im öffentlichen Raum gefördert: Drei Jahre lang wurden Grünflächen zu artenreichen Lebensräumen entwickelt oder auch neu angelegt.
Die Maßnahmen reichen von einfachen Pflegeumstellungen – weniger und abgestuft mähen – über kleine Nachpflanzungen und Ansaaten bis hin zu Neuanlagen. Über 70 Teilnehmende aus 26 Gemeinden, meist Bauhofmitarbeitende, aber auch engagierte Privatpersonen, haben sich in den letzten drei Jahren für ihre Gemeinde Wissen über Wiesen, Wildbienenlebensräume und vielfältige Begrünungsmethoden angeeignet.
Großes Potenzial in den Gemeinden
In Gemeinden und Städten fallen laufend Flächen zur Begrünung an. Ob Straßen-, Gebäude oder ganze Quartiere gebaut werden, ob unterirdische Infrastrukturen neu gelegt, repariert oder adaptiert oder ob Renaturierungen an Gewässern durchgeführt werden, überall wird am Ende eine rasche Begrünung gewünscht. „Hier liegt ein großes Potenzial zur Förderung der Naturvielfalt", betonte Johannes Rauch. „Anstelle von intensiv genutzten und gestutzten artenarmen Grün- oder gar nur Asphaltflächen können artenreiche Lebensräume entstehen, auf denen wir dann auch zahlreiche Schmetterlingsarten oder Wildbienen beobachten können.“
Die Herausforderungen liegen darin, die bisherigen Gewohnheiten, Grünflächen nach Bautätigkeit schnell zu humusieren und mit schnellwüchsigem artenarmen Regelsaatgut anzusäen, zu durchbrechen und artenreiche Lebensräume entstehen zu lassen. Die Wildbienen danken es uns: So wurden beispielsweise die Blühflächen in Rankweil gut angenommen und es konnten rund 140 verschieden Wildbienenarten gefunden werden.
Durch die Verwendung von heimischen Pflanzen, Schaffung von artenreichen Standorten und ähnlichen Maßnahmen kann auch im Siedlungsraum ein aktiver Beitrag zur Sicherung der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren und für unsere Lebensqualität geleistet werden. „Unsere heimischen Pflanzen von der Margerite über die Glockenblume hin zum Wiesensalbei sind einerseits optisch ansprechend und andererseits bilden sie den Lebensraum und die Nahrungsmittelgrundlage für Bienen und andere Insekten“, so Regierungsrätin Dominique Hasler.