Hummeln während des Winters
Eine Dunkle Erdhummel - aufgenommen am 30. Dezember 2015. Foto: Niels Gründel
In unseren Breiten befinden sich die Hummeln während der Winterzeit in ihrer Winterruhe. Nur die Hummel-Königinnen überwintern entsprechend allein und verbringen dabei mehrere Monate ihres Lebens in ihrem Winterquartier. Doch manchmal stößt man trotz frostiger Temperaturen auf eine Hummel.
Bei Gartenarbeiten während milder Wintertage oder im zeitigen Frühling stößt man schon mal auf Hummeln oder gräbt sie versehentlich aus. Sie befinden sich dann oft in lockerem Kompost oder Blumentöpfen. Es ist eine junge Königin und damit die potenzielle Gründerin eines neuen Volkes im kommenden Frühjahr. Aufgrund der Störung kann es sein, dass sie zu summen oder zittern beginnt. In der Regel ist es die beste Lösung, wie wieder mit demselben Material locker abzudecken, damit sie ihre Winterruhe beenden kann.
Grundsätzlich können Hummeln schon bei niedrigen Temperaturen wieder aktiv werden und mit der Klimaerwärmung kommt es immer wieder vor, dass selbst bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und trotz Schnees Hummel-Königinnen angetroffen werden können. Sie ernähren sich dann von den wenigen sogar während der Winterzeit blühenden Pflanzen wie Mahonia, Winterschneeball oder Wohlriechender Heckenkirsche.
Wer in der kalten Jahreszeit auf eine Hummel stößt, die sich in der Natur aufhält, hat mit großer Wahrscheinlichkeit eine junge Königin vor sich. Meist sind sie temperaturbedingt etwas lethargisch, womöglich auch wegen Nahrungsmangel. Entweder sucht sie gerade ihr Winterschlafquartier auf oder hat es verlassen, um ein neues Volk zu begründen. Dafür benötigen sie viel Energie; mehr als sie für gewöhnlich über die wenigen blühenden Pflanzen zu sich nehmen können.
Sollten sich in der Nähe blühende Pflanzen befinden, ist es ideal, die Hummel direkt auf eine Blüte zu setzen. Alternativ kann man ihr auch helfen, indem man eine Zuckerlösung aus warmem Wasser und weißem Zucker mischt – im Verhältnis 1:1. Anbieten kann man die Lösung in einer kleinen Untertasse oder einem umgedrehten Kronkorken direkt vor dem Kopf der Hummel. Mit der Zunge wird sie eine ganze Weile von der Lösung aufnehmen, um dann mit neuer Energie aufgetankt weiterzufliegen.
Auch wenn die Chancen für ein Überleben meist eher niedrig sind: Im Haus lassen sich Hummeln nicht lange halten. Entweder müssen die Königinnen draußen sein, damit sie weiter überwintern oder ein Nest bauen können. In Einzelfällen kann sogar schon ein Nest mit Eiern oder Larven existieren, das auf die Rückkehr der Königin angewiesen ist.