Stingless Bees

  • Veröffentlicht am: 17.02.2021

Stingless Bees. Their Behaviour, Ecology and Evolution.

Stachellose Bienen Meliponini sind die größte und vielfältigste Gruppe sozialer Bienen. Sie kommen vor allem in tropischen Gebieten vor und stehen im Gegensatz zu (Europäischen) Honigbienen und Hummeln erheblich seltener im Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen.

Vor zwei Jahren erschien ebenfalls bei Springer das Werk „Stingless Bees of Mexico“. Jetzt folgt mit der Neuerscheinung die wohl bedeutendste Gesamtübersicht zu Stachellosen seit Jahrzehnten. Der Autor Christoph Grüter von der Universität Bristol kann selbst auf eine Reihe von Veröffentlichungen zu Stachellosen Bienen zurückblicken.

Neben dem gewachsenen Interesse an Honigbienen haben auch die Stachellosen in einigen der Länder ihres Vorkommens vermehrt Aufmerksamkeit erhalten. Sie gelten dort als wertvolle Bestäuber und ihr Honig erzielt Höchstpreise.

Stachellose Bienen produzieren Honig und sammeln Pollen von Zehntausenden von tropischen Pflanzenarten und bieten dabei kritische Bestäubungsdienste in den Tropen.
Wie viele andere Bestäuber müssen sie sich in der von Menschen veränderten Welt mit neu geschaffenen Herausforderungen zurechtfinden, insbesondere der Zerstörung ihrer ursprünglichen Lebensräume, dem Klimawandel und neuen Krankheiten sowie dem Einsatz von Pestiziden; gerade gegenüber Letzterem weisen bisherige Studien auf eine höhere Empfindlichkeit als bei Honigbienen hin.

Die Neuveröffentlichung bietet einen guten Gesamtüberblick über die Stachellosen, der keine Frage offenlassen sollte.
Ein Kapitel ist der Evolution und der Vielfalt der Stachellosen sowie ihren Verbreitungsgebieten vorbehalten.
Der Autor berichtet von Königinnen, Arbeiterinnen und Drohnen, den Gemeinsamkeiten und Unterschieden gegenüber Honigbienen und der Größe der Völker, die je nach Art erhebliche Unterschiede annehmen kann.
Detailliert vorgestellt werden die Nesttypen, wie und wo sie angelegt werden und wie die Temperaturregelung in den Nestern aktiv wie passiv von den Bienen geregelt wird.
Wie Honigbienen kommunizieren Stachellose untereinander, aber sie sind noch erheblich faszinierender: Denn es gibt Beschreibungen davon, wie unterschiedliche Arten in einem Nest zusammenleben. Diese gemischten Völker lassen sich auch unter natürlichen Bedingungen erzeugen.

Im weiteren Verlauf beschreibt Christoph Grüter vom Schwärmen und der Aufzucht der jungen Larven, dem Kastensystem der Stachellosen und den Sammelausflügen der Arbeiterinnen und wie sie für das Sammeln angeworben und trainiert werden.

Ein Kapitel machen zudem natürliche potenzielle Feinde der Stachellosen aus, gegen die die Stachellosen jedoch nicht wehrlos sind, sondern ausgeklügelte Frühwarnsysteme entwickelt haben, ebenso wie wirkungsvolle Verteidigungsstrategien.

Stachellose Bienen besitzen für Menschen eine weitergehende Bedeutung als die Nutzung ihrer Produkte – ihnen kommt in einigen Kulturkreisen auch eine spirituelle und religiöse Bedeutung zu. Darüber hinaus werden sie als Bestäuber vieler Nutzpflanzen geschätzt.

Die Neuerscheinung ist ein leicht zugängliches Einführungs- und Nachschlagewerk, nicht nur für Studenten und Forscher, sondern ebenso für alle, die an der besonderen Biologie der Bienen interessiert sind. Bilder ergänzen die Beschreibungen überall dort, wo sinnvoll.

Bibliographische Angaben
Autor/Herausgeber: 
Titel: 
Stingless Bees
Auflage: 
1
Seitenzahl: 
394
ISBN: 
9783030600891
Preis: 
117,69 € (D)
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