EU-Kommission bittet um Stellungnahmen zum Bestäuber-Schutz
Die Brüsseler EU-Kommission bittet um Stellungnahmen zum besseren Schutz von Bestäubern. Foto: Fred Romero/Flickr, CC BY 2.0
Die EU-Kommission hat eine öffentliche Konsultation gestartet, die dazu beitragen soll, das ambitionierte Ziel des europäischen „Green Deal“ zu erreichen – den Rückgang der Bestäuber bis 2030 nicht nur zu stoppen, sondern sogar umzukehren. Die Beteiligung ist offen.
„Mehr als 75 Prozent der weltweit angebauten Nahrungspflanzen sind auf die Bestäubung durch Tiere angewiesen. Insektenbestäuber sind von entscheidender Bedeutung für die weltweite Ernährungssicherheit, die besonders unter Druck gerät. Wir müssen uns weiter mit den Gründen für den gefährlichen Rückgang der Wildbestäuber befassen und dringend handeln, um ihn aufzuhalten“, so EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius.
Bestäuber sind für das Funktionieren der Ökosysteme, die Nahrungsmittelproduktion, die Medizin und unser Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung. Eine von zehn Bienen- und Schmetterlingsarten in Europa ist jedoch vom Aussterben bedroht, und ein Drittel von ihnen befindet sich im Rückgang.
Im Mai 2021 veröffentlichte die Kommission einen Bericht über die Fortschritte bei der Umsetzung der EU-Initiative für Bestäuber. Der Bericht kam zu dem Schluss, dass die Initiative insgesamt weiterhin ein wirksames politisches Instrument ist, das es der EU, den Mitgliedstaaten und den Interessengruppen ermöglicht, den Rückgang der Bestäuber zu bekämpfen. Gleichzeitig gibt es aber noch erhebliche Herausforderungen, um die Ursachen des Rückgangs anzugehen.
Die aktuelle Konsultation befasst sich mit der Frage, wie der bestehende politische Rahmen verbessert werden kann, indem weitere Maßnahmen und Ressourcen ermittelt werden, die erforderlich sind, um die Ziele der Initiative vollständig umzusetzen und die Verpflichtung zu erfüllen, den Rückgang der Bestäuber bis 2030 umzukehren. Die Ergebnisse werden in den Überarbeitungsprozess einfließen und der Kommission helfen, in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten eine wirksamere Politik zu gestalten.
Die Konsultation läuft noch bis zum 8. Juni 2022.
Eine Beteiligung ist frei von Beschränkungen; mehr als eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Von der Möglichkeit wurde bisher Gebrauch gemacht. Erfolgte Rückmeldungen sind für alle Interessierten frei einsehbar. Fachlich fundierte, detaillierte Rückmeldungen sind bisher die Ausnahme.