Bienen leben meist nur wenige Wochen und dennoch besitzen sie außergewöhnliche Fähigkeiten, die auf Intelligenz selbst bei diesen winzigen Tieren zurückzuführen ist. Lars Chittka führt die Leser mit seinem Werk in die Wunderwelt der Bienenintelligenz ein.

Gleich zu Beginn regt der Autor Lars Chittka seine Leser an, sich in die Perspektive einer Biene zu versetzen – sowohl hinsichtlich ihrer körperlichen Einschränkungen als auch ihrer Superkräfte und sich gewahr zu werden, wie die Auswirkungen auf ihr Bewusstsein sind.

Der Autor schreibt wissenschaftlich, aber leicht verständlich und steht in der Tradition von Dave Goulson und Jürgen Tautz. Im Gegensatz zu ihnen beschränkt er sich jedoch weder auf Hummeln, noch auf Honigbienen (auch wenn das Cover einen anderen Eindruck erweckt). Er selbst blickt auf viele Jahre der Feld- und Laborforschung über die Sinneswelt von Honigbienen und Hummeln zurück. Er beschränkt sich aber nicht nur auf sie, sondern macht auch Ausflüge in die Welt von Solitärbienen und -wespen und zeigt, wie weit die Forschung vor mehr als einhundert Jahren schon war (manche neue Erkenntnis ist nicht ganz so neu).

Eine besonders spannende Geschichte stammt von Jean-Henri Fabre, der mit minimalen Mitteln zum Vorreiter der Verhaltensforschung wurde, obschon er weder an Darwins Evolutionstheorie noch an die Intelligenz bei Insekten glaubte.
Verhaltensweisen seien vielmehr instinktive Routinen. Doch viele dieser vermeintlich genetisch verankerten Verhaltensweisen müssen erlernt werden. Dem deutschen Physiologen Albrecht Bethe war erlerntes Verhalten für die Rückkehr von Honigbienen zu ihrem Bienenstock ebenfalls viel zu komplex; er führte die Fähigkeit auf eine noch nicht identifizierte, unbekannte Kraft zurück.

Zurück in der Jetzt-Zeit beschreibt der Autor eine Reihe von Experimenten zur Analyse der kognitiven Fähigkeiten von Bienen, stets leicht verständlich. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass sie denken und fühlen können und eigene Persönlichkeiten ausbilden, wenn nicht sogar ein Bewusstsein besitzen.

Lars Chittka beschreibt eindrucksvoll, wie beeindruckend die Intelligenz von Bienen ist. Das Buch ist eine Reise in die Welt der Insekten macht deutlicht, dass sie trotz ihrer kurzen Lebensdauer über erstaunliche Fähigkeiten verfügen. Staatenbildende Bienen können im Kollektiv arbeiten und sowohl allein als auch gemeinsam komplexe Probleme lösen.

Im Ergebnis hat der Wissenschaftler nicht nur seine eigenen Erkenntnisse über das Bewusstsein und die Intelligenz von Bienen in seinem Werk zusammengetragen. Das Buch ist für ein breites Publikum geeignet, das Bienen und ihre Welt nach der Lektüre mit gänzlich anderen Augen betrachten wird. Das Buch ist in keiner Zeile belehrend, aber gerade deshalb wirkt es besonders eindrücklich nach.