Zum ersten Mal wurde die größte Wespe Europas, die Riesendolchwespe Megascolia maculata, in Belgien an zwei verschiedenen Orten beobachtet wie der größte Naturverband der belgischen Region Flanderns, Natuurpunt, meldet. Die Riesendolchwespe ist trotz ihrer imposanten Größe von rund 4 cm und ihres markanten Äußeren für Menschen ungefährlich.

Die Riesendolchwespe ist eigentlich eine aus Südeuropa stammende Art mit den nördlichsten Funden in der Tschechischen Republik. Unverwechselbar ist sie aufgrund ihrer Größe und ihres markanten Äußeren mit einem komplett schwarzen Körper mit 4 gelben Flecken und einem gelben Kopf.

Die Wespe parasitiert Larven großer Blattkäfer wie Hirschkäfer Lucanus cervus, Nashornkäfer Oryctes nasicornis und Julikäfer Anomala dubia. Zu finden sind die Wespen auf großen blauen oder violetten Blüten wie Disteln, auf denen sie Nektar sammeln.

Eine erste Sichtung wurde am 26. Juni 2022 über observations.be gemeldet, als in Bellegem ein totes Exemplar auf einer Terrasse gefunden wurde. Fons Verheyde und Augustijn De Ketelaere bestimmten die Art.
Wenige Tage später stieß der Käferexperte Arno Thomaes im Zentrum von Sint-Niklaas auf ein weiteres Exemplar auf der Blüte einer Artischocke. Arno Thomaes ist Wissenschaftler erforscht seltene und geschützte Käfer wie den Hirschkäfer. Er wollte die Schlupfwespe schon seit einigen Jahren in Südeuropa aufsuchen und fand nun das erste lebende Exemplar in Belgien.

Diese beiden Beobachtungen sind möglicherweise kein Zufall und deuten darauf hin, dass die Art, wie viele andere Insekten, von der Klimaerwärmung profitiert und nach Norden zieht. Ob sich die Riesendolchwespe auch in Belgien durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Die Wespe selbst kann zwar weite Strecken zurücklegen und etwa aus Südfrankreich herfliegen, aber das bedeutet nicht, dass die Tiere die Winter im Norden überleben.