Insektenfreundliches Licht im Außenbereich
Stimmungsvolles Licht ist auch für Insekten weniger stören. Foto: Krissia Cruz/Unsplash
Die Beleuchtung von Wegen und Zufahrten soll vor allem für mehr Sicherheit sorgen, während die Beleuchtung des eigenen Gartens durch stimmungsvolles Licht für mehr Atmosphäre sorgen soll. Zuviel künstlich erhellte Nacht kann aber auch Menschen um den Schlaf bringen und Tiere sogar das Leben kosten.
Die so genannte Lichtverschmutzung ist vor allem für die Tierwelt ein Problem: Nachtaktive Arten sind vielfach auf den Schutz der Dunkelheit angewiesen. Andere Tiere können leicht die Orientierung verlieren und Insekten fühlen sich von Lichtquellen angezogen und sterben an Erschöpfung, wenn sie bis zur Erschöpfung um taghelles Licht schwirren.
Viele der Insekten sind auch in der Nacht für die Bestäubung vieler Pflanzen wichtig. Ein verantwortungsbewusster Einsatz von Licht schützt Mensch und Tier. Er bewirkt, dass Insekten weiterhin der Bestäubung nachgehen und nicht unnötig sterben.
Der grundsätzlich entscheidende Punkt ist die Lichtfarbe. Je kälter das Licht, desto höher der Blauanteil. Insekten verwechseln die Leuchten dann mit dem Mond, der eigentlich für Orientierung sorgen sollte. Neutralweißes Licht hat eine Farbtemperatur von 3.300 bis 5.300 Kelvin, tagweißes Licht beginnt bei 5.300 Kelvin.
Eine deutlich niedrigere Farbtemperatur enthält mehr Rotanteile. Davon fühlen sich Insekten weniger angezogen, weil es für sie kaum sichtbar ist. Das „Gold Light“ genannte Licht hat eine Farbtemperatur zwischen 2.200 und 3.000 Kelvin. Für uns Menschen ist es besonders angenehm, da es an einen Sonnenuntergang erinnert und für besonders viel Stimmung und Gemütlichkeit sorgt.
Neben der Lichtfarbe ist von Bedeutung, welche Areale beleuchtet werden. Je mehr ein Garten ausgeleuchtet wird, desto weniger Rückzugsorte gibt es. In unbeleuchteten Bereichen können sich Tiere ungestört bewegen, zudem verstärken Licht- und Schattenbereiche die Tiefenwirkung und machen den Garten dadurch interessanter.
Während der Brutsaison sollte darauf geachtet werden, keine brütenden Vögel anzustrahlen, etwa in Büschen oder Bäumen.
Und zuletzt ist es sinnvoll, Beleuchtung nur dort einzusetzen, wo sie auch benötigt wird. Dies hilft nicht nur nachtaktiven Tieren, sondern ebenso dem eigenen Budget. Die Beleuchtung sollte daher ausgeschaltet werden, wenn der Abend im Garten beendet wird.
Moderne Leuchtsysteme können aber noch viel mehr: Sie können etwa mit gedimmter Helligkeit goldgelb leuchten und über einen Bewegungsmelder auf eine höhere Ausleuchtung mit höherer Farbtemperatur umschalten, um so bedarfsgerecht für eine bessere Orientierung zu sorgen.