Die Verführung der Biene
Die Verführung der Biene
Bienen sehen anders – als wir es tun. Der Naturfotograf Craig P. Burrows ermöglicht uns mit seinem Bildband nun einen Blick darauf zu werfen, wie Bienen die Welt wahrnehmen. Sie können kein Rot sehen, aber ultraviolettes Licht und werden damit von floralen Reizen angelockt, die für uns immer verborgen bleiben.
Neben Aufnahmen von Blüten im ultravioletten Spektrum finden sich im Buch Begleittexte und Interviews führender Bienenexperten. So wird in die deutsche Erstausgabe aus dem Knesebeck-Verlag von Jürgen Tautz eingeführt.
Die Wissenschaftler erläutern die Rolle der Biene im Ökosystem der Erde und beleuchten die entscheidende Bedeutung von Bienen für die Zukunft allen Lebens auf der Erde.
Das Buch gliedert sich in drei Kapitel: „Das Geschenk des Lebens“, „Schutzschild vor Krankheiten“ und „Das Streben nach Unsterblichkeit“.
Darin vorgestellt werden u. a. die Anatomie einer Blüte und die einer Honigbiene. Erwähnung finden auch andere Bienen und nicht nur die bekannte Honigbienen sowie die Gefährdung durch Parasiten. Im Fokus bleibt die Honigbiene und etwa ein Vergleich der Lebensdauer von Arbeiterinnen und Bienenkönigin mit der des Menschen. Wie eine Welt ohne Bienen aussähe, wird ebenfalls thematisiert. Der Autor ist auch von der Manukapflanze und der heilenden Wirkung von Manukahonig merklich angetan.
Die Makroaufnahmen der Blüten bilden eindeutig das Rückgrat dieses Natursachbuchs. Entsprechende Aufnahmen von Bienen selbst sollte man allerdings nicht erwarten (es gibt sie gleichwohl, aber in überschaubarer Zahl). Die Bilder werden angereichert durch wissenschaftliche Erkenntnisse in Textform und immer wieder auch eindrückliche Infografiken.
Die leuchtend bunten Blüten der Aufnahmen stehen vor einem schwarzen Hintergrund. Dadurch erscheinen sie besonders eindrucksvoll und erinnern manches Mal wegen ihrer Fremdartigkeit so, als wären sie gar nicht von dieser Welt. Tatsächlich werden die Aufnahmen durch Schwarzlichtfotografie („Ultraviolet induced visible fluorescence“, kurz UVIVF) erzeugt. Das Schwarzlicht regt das Motiv zum Fluoreszieren an. Eine Welt, die uns bisher weitgehend unbekannt war. Zum Glück hat sich das nun geändert.