Insektenstiche mit dem Smartphone behandeln

  • Veröffentlicht am: 23.08.2019

Der heat_it in der Anwendung nach einem Insektenstich. Foto: Kamedi GmbH

Insektenstiche jucken und schmerzen, manche ganz besonders. Ein junges Karlsruher Unternehmen hat nun ein Add-on für das Smartphone entwickelt, das die sekundenschnelle Behandlung von Insektenstichen mittels Wärme ermöglicht. Aktuell kann das Produkt via Crowdfunding auf Startnext vorbestellt werden, im Frühjahr 2020 soll es dann regulär erhältlich sein.

Das Add-on namens „heat_it“ verspricht Linderung nach dem Wirkprinzip der Hyperthermie und kann via App an die Stichursache und den jeweiligen Nutzertyp angepasst werden.
Für die Behandlung von Insektenstichen mittels therapeutischer Hyperthermie, künstlich erzeugter Temperaturerhöhung, gibt es bereits einige Produkte am Markt.
Der Karlsruher Gründer Lukas Liedtke und seine Kollegen waren damit aber unzufrieden, weil diese Anwendungen entweder zu klobig oder unflexibel und noch dazu batteriebetrieben waren. Außerdem vergisst man sie leicht: „Wir haben uns dann die Frage gestellt: Warum kann man dafür nicht einfach das Smartphone nutzen, um einen solchen Stichheiler zu steuern, mit Energie zu versorgen und Zusatzfunktionen zu ermöglichen? Also haben wir uns entschlossen, beim Studierendenwettbewerb des VDE (COSIMA 2017) den heat_it zu entwickeln: ein Smartphone Add-on zur sekundenschnellen Behandlung von Insektenstichen.“

2018 gründete Lukas Liedtke zusammen mit Stefan Hotz, Armin Meyer und Christof Reuter die Kamedi GmbH und widmeten sich ganz der Weiterentwicklung ihrer Innovation.
Die Funktionsweise des heat_it ist denkbar einfach: Er kombiniert das bewährte Wirkprinzip mit der Energieversorgung und Steuerung über das eigene Smartphone. Durch Erwärmung der betroffenen Hautstelle lassen sich die Symptome sekundenschnell und effektiv behandeln. Konkret erwärmt der heat_it also die betroffene Hautstelle und verschafft so binnen Sekunden Linderung.

Hyperthermie auch gegen Bienenstiche

Das Besondere daran: Das Add-on wird über das Smartphone mit Energie versorgt und über eine App gesteuert. Das ermöglicht eine sehr kompakte und robuste Größe, mit der man das Gerät immer zur Hand hat. Gerade bei Aktivitäten im Freien wie Wandern oder der Radtour zum Badesee ist er daher der perfekte Begleiter. Im Bedarfsfall wird der heat_it vom Schlüsselbund genommen, in das Smartphone gesteckt und anschließend die App gestartet. Die Art der Behandlung lässt sich anschließend individuell einstellen - nach Stichursache (Mücke, Wespe, Bremse) und Empfindlichkeit. Dabei funktioniert er ausschließlich mit Wärme - ohne Chemie – und ist somit auch perfekt für Kinder geeignet.

Eine Anwendung von Stichen und Bissen durch Bienen, Hummeln, Hornissen, Nesselpflanzen und Meerestieren (Petermännchen, Quallen) ist ebenfalls geplant. Anwenden lässt sich das Add-on auch heute schon etwa bei Bienenstichen, weitere Informationsbildschirmen klären darüber auf, welche Einstellungen für welche Insekten zu empfehlen sind, solange sie noch nicht direkt über das Nutzer-Interface ansteuerbar sind.
Entwickelt wurde das Gerät vor allem im Selbstversuch, wobei die Entwickler zu den Produkteigenschaften von Prof. Maurer von der Charité Berlin beraten werden.

Crowdfunding via Startnext

Der heat_it wird für iPhones und alle gängigen Android-Geräte erhältlich sein. Für iPhones gibt es eine Version mit einem Lightning-Stecker, für Android-Geräte eine Version mit einem USB-C Stecker; ältere Geräte können via Adapter über Mikro-USB angesprochen werden.
Die Apple-Variante wird am Ende 10 € teurer ausfallen, da zusätzliche Bauteile benötigt werden.

Die letzten Schritte hin zur geplanten Markteinführung im Frühjahr 2020 sollen nun gemeinsam mit den zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern des heat_it gegangen werden. Im Rahmen der laufenden Crowdfunding-Kampagne auf Startnext können sich Interessierte das Wearable bis Mitte August vorab sichern.
Der heat_it ist technisch schon ausgereift und funktionstüchtig, über die Finanzierung soll die Zulassung als Medizinprodukt erreicht werden und während des Prozesses können auch noch Änderungen möglich werden. Zudem muss eine CE-Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen werden.

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