Preisverleihung Pflanzwettbewerbs „Wir tun was für Bienen!“
Pokale der besonderen Art - Auszeichnungen der Prämierungsfeier in diesem Jahr. Foto: Sebastian Runge/Stiftung für Mensch und Umwelt
Mitte September wurden die Trophäen, Urkunden und Sachpreise im Wert von insgesamt 10.000 Euro im Festsaal des Abgeordnetenhauses von Berlin feierlich an die Gewinner des deutschlandweiten Pflanzwettbewerbs „Wir tun was für Bienen“ überreicht. Die Stiftung für Mensch und Umwelt hatte zum gemeinschaftlichen Gärtnern beim „bienenfreundlichsten aller Wettbewerbe“ aufgerufen.
Insgesamt wurden auf 495.254 Quadratmetern Stauden, Spät- und Frühblüher, Kräuter und Wiesenblumen gepflanzt, insektenfreundliche Kleinstrukturen wie Nisthilfen, Trockenmauern, Kräuterspiralen oder Lesesteinhaufen gebaut und Wasserstellen angelegt. Ein toller Erfolg: „Dies ist mehr als dreimal so viel Fläche wie im letzten Jahr“, freut sich die Initiatorin des Wettbewerbs und Vorstand der Stiftung für Mensch und Umwelt, Dr. Corinna Hölzer.
251 Gruppen mit ca. 3.300 beteiligten Einzelpersonen aus allen Bundesländern hatten sich in sieben Kategorien beteiligt.
Die anwesenden Preisträger zeigten sich gerührt von der Wertschätzung ihrer Arbeit im Sinne der Artenvielfalt. Besonders gelobt wurden Beiträge, die eine vorbildliche Vernetzung und persönliche Kontakte zu anderen Gartenbesitzern und lokalen Multiplikatoren zeigten. Alle Gäste waren sich einig, dass die Schirmherrin zu Recht Erich Kästner zitiert hatte: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“
Der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, sprach das erste Grußwort und stellte heraus: „Ist die Biene in Gefahr, sind wir es auch. Wir wissen, dass die Artenvielfalt schrumpft. In Berlin sind zum Beispiel 40 Prozent der Wildbienen gefährdet oder verschollen. Eine der Ursachen für den Rückgang der Artenvielfalt ist der Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide. Obwohl wir wissen, dass es gute alternative Methoden gibt, mit denen sich zum Beispiel Unkraut entfernen lässt.“
Ein weiteres Grußwort richtete die Schirmherrin des Wettbewerbs, Dr. Katja Horneffer, Wetterredakteurin beim ZDF, an die Gäste. Sie wies auf die besondere Bedeutung von Grünflächen für das Mikroklima in der Stadt hin. „Mit der Schaffung einer Grünfläche haben die Teilnehmer nicht nur vielen Arten ein neues Zuhause geschaffen, sondern auch ein Stück die Welt verbessert.“
Wichtige bienenfreundliche Grünflächen
Mittlerweile stehen mehr als die Hälfte der heimischen Wildbienenarten wie Langhorn-, Hosen- oder Schenkelbiene auf der roten Liste für bedrohte Tierarten. Ein Grund dafür ist das Fehlen geeigneter Grünflächen. Die Stiftung für Mensch und Umwelt möchte nicht länger tatenlos zusehen und hat bereits 2010 die Initiative „Deutschland summt! Wir tun was für Bienen“ ins Leben gerufen. Der Pflanzwettbewerb ist ein neues Format und hat regen Zuspruch gefunden, wobei einige Bundesländer durchaus noch Nachholbedarf haben: Spitzenreiter ist das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 55 Teilnehmern, während das Saarland mit nur einem Teilnehmer das Schlusslicht bildet.