Erste Solitärbienen des Jahres sind unterwegs
Die Fuchsrote Sandbiene Andrena fulva gehört zu den frühfliegenden Wildbienen. Foto: Hans Neumayer/Naturschutzbund
Der Naturschutzbund weist darauf hin, wie und warum man das Nahrungsangebot für Wildbienen rechtzeitig aufstocken sollte, statt ihnen die überlebenswichtigen Zucker- und Eiweißquellen zu Dekorationszwecken abzuluchsen.
Die ersten Sonnenstrahlen locken die Frühflieger unter den Wildbienen aus ihren Winterquartieren. Sie sind um einiges robuster als die allseits bekannten Honigbienen und deshalb schon bei wenigen Graden über Null unterwegs. Um nach ihrer Ruhepause wieder zu Kräften zu kommen, braucht es ein bienenfreundliches Angebot an Frühblühern. Nektar und Pollen sammeln die meist solitär lebenden Wildbienen jedoch nicht nur für sich selbst, sondern vor allem auch als Nahrung für die nachkommende Generation. Dabei gilt: Je mehr Nahrung die Wildbienen finden, desto mehr und kräftigere Nachkommen gibt es. Besonders in Hinblick auf den kurzen Lebenszyklus von nur wenigen Wochen wird deutlich, dass ausreichend Kraftnahrung überlebenswichtig für eine starke und gesunde Population ist.
Hilfe ist möglich
Der Naturschutzbund empfiehlt, bereits im Herbst des Vorjahres für Blütenreichtum zu sorgen und Frühblüher wie Krokus, Märzenbecher, Lungenkraut oder Schlüsselblumen zu pflanzen. Auch bienenfreundliche und frühblühende Gehölze wie alle Weidenarten, Schlehe und Kornelkirsche erleichtern den zeitigen Fliegern die Nahrungssuche und sind im Frühling gut besucht.
Die wenigen Arten, die schon so früh im Jahr aktiv werden, kümmern sich nicht nur um die Nahrungssuche, sondern beginnen sogleich mit dem Nestbau. Sobald genügend Futter in dem Hohlraum, der als Nistplatz auserkoren wurde, bereitliegt, legt das Weibchen ein Ei hinein und verschließt die Kammer. Bis die Larven schlüpfen, sind sie mit ausreichend Proviant versorgt und eine neue Generation Wildbienen kann heranwachsen.
Besser lebende Ostersträuche
Die Salweide, auch als Palmweide bekannt, und andere Weidenarten zählt zu den pollen- und nektarreichsten Frühblühern. Weiden sind deshalb die bevorzugte Futterquelle für die frühen Bienen. Als Nektar- und Eiweißlieferant sind die Palmkätzchen überlebenswichtig für sie. Besonders vor Ostern werden vor allem Sal-Weiden und Reifweiden übermäßig zu Dekorationszwecken beschnitten. Den Bienen zuliebe sollte man daher besser einen lebenden Osterstrauch im eigenen Garten mit bemalten Eiern und Bändern behängen.
Ein Tipp für das nächste Jahr: Mit Ausnahme der Salweide lassen sich fast alle heimischen Weidenarten leicht über Stecklinge vermehren. Dann hat man in Zukunft genug Weiden für die Bienen und die Osterdekoration noch dazu.