EU will Einsatz von bienenschädlichen Insektiziden im Freien verbieten
Neonicotinoide sollen jetzt von EU-Äckern verschwinden. Foto: PublicDomainImages/Pixabay, CC0 Creative Commons
Die Vertreter der Mitgliedstaaten haben einen Vorschlag der Europäischen Kommission unterstützt, die Verwendung der drei Neonicotinoide Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam weiter einzuschränken. Die Verwendung der drei Stoffe im Freien wird verboten, und die betreffenden Neonicotinoide dürfen nur in permanenten Gewächshäusern verwendet werden, in denen kein Kontakt mit Bienen zu erwarten ist.
Auf Initiative von Präsident Juncker hat das Kollegium der EU-Kommissare bereits 2017 über das weitgehende Verbot beraten. Die Ende April in einem Ständigen Ausschuss beschlossenen Beschränkungen gehen über die bereits seit 2013 geltenden Maßnahmen hinaus.
Bis zuletzt war unklar, ob sich eine qualifizierte Mehrheit findet, das heißt 55 % der Mitgliedstaaten, die gleichzeitig 65 % der EU-Bürger repräsentieren.
Das für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zuständige Kommissionsmitglied Vytenis Andriukaitis begrüßte diese Abstimmung und betonte, dass die Kommission diese Maßnahmen bereits vor Monaten auf der Grundlage der wissenschaftlichen Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit vorgeschlagen habe. Die Verordnung wird nun in den kommenden Wochen von der Europäischen Kommission angenommen. In Kraft tritt sie aber erst bis Ende des Jahres.
Der Schutz der Bienen sei für die Kommission ein wichtiges Thema, da er die biologische Vielfalt, die Nahrungsmittelproduktion und die Umwelt betreffe, so die Kommission in einer Stellungnahme.
Dass das Verbot der drei Neonicotinoide ein Riesenschritt für die Bienenrettung und gegen das Insektensterben ist, sehen etwa auch die Grünen in Oberösterreich so. Landesrat Rudi Anschober: „Nach diesem großen Schritt zur Bienenrettung braucht es jetzt ein entschiedenes Vorgehen auch für ein Aus von Glyphosat und anderer Bienen- und Umweltgifte. Wir haben es in der Hand, Bienen, Vogel, Schmetterling und Co und damit die Vielfalt unserer Landschaft und den Ertrag unserer Felder zu erhalten.“