Imker – Vom Hobby zum Beruf
Imker – Vom Hobby zum Beruf
Wer nach der nun gerade beendeten Bienensaison darüber nachdenkt, aus seinem Hobby der Imkerei einen ernsthaften Beruf zu machen, dem kommt das Buch von Autor Marc-Wilhelm Kohfink gerade recht. Er zeigt nicht nur, wie man sich richtig am Markt präsentiert.
Er betrachtet das trendige Thema der Imkerei aus einem anderen Blickwinkel als andere Autoren: Der Optimierung der Bienenhaltung für eine möglichst große Ausbeute. Diese Herangehensweise umfasst etwa die Möglichkeit der Trocknung von Honig mit einem zu hohen Wassergehalt oder die Führung von Völkern in nur einem Brutraum, um den Honigertrag zu steigern.
Der Autor beschreibt auch die räumlichen Voraussetzungen, die für eine Imkerei gegeben sein müssen und welche Vorteile sich durch eine Planung in den späteren Arbeitsabläufen ergeben. Optimierungen spielen ebenso bei der Arbeit an den Völkern eine Rolle, etwa beim Wandern durch den Einsatz von Gabelstaplern, den Einsatz von Europaletten als Diebstahlschutz oder die Nutzung eines Bienenblowsers bei der Ernte und den zeitlichen Vorteil der Kippkontrolle bei der Völkerdurchsicht.
In einem Kapitel widmet sich der Autor der Frage nach benötigten Gerätschaften und was sie kosten. Dabei zeigt er aus praktischen Gesichtspunkten, welche Vor- und Nachteile mit einzelnen Geräten einhergehen etwa Haushalts- oder Gewerbespülmaschine.
Die Berufsimkerei ist nichts für Romantiker, sondern für Unternehmer, die in der Landwirtschaft tätig sein wollen. Damit es finanziell keine Überraschungen gibt, beschreibt Marc-Wilhelm Kohfink in seinem Werk die Themenfelder Einkommens- und Umsatzsteuer ausführlich, sogar die Nutzung der Agrardiesel-Rückvergütung bleibt nicht unerwähnt. Spätestens an dieser Stelle bleibt das Buch aber auf den deutschen Markt begrenzt.
Das Buch ist in seiner Gesamtheit klug angelegt und lässt sich gut lesen. Es zeigt, dass der Weg zur hauptberuflichen Imker kein leichter ist und man betriebswirtschaftlich denken muss. Immer wieder eingefügte Hinweise unterschiedlicher Berufsimker zeigen, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss.
Eines aber wird den Lesern fehlen, die wirklich zum Berufsimker umsatteln möchten: Die Antwort darauf, wie viele Völker denn nun notwendig sind, um davon leben zu können – auch wenn das pauschal kaum zu beantworten ist.