Blütenfarbe nicht zwangsläufig Zeichen für Nektarbelohnung

  • Veröffentlicht am: 26.08.2020

Die Blütenfarbe zeigt nicht überall auf der Welt an, wie viel Nektar zu holen ist. Foto: Shirley Hirst/Pixabay, CC0

Farbe ist ein wichtiges Signal, mit dem Blütenpflanzen die Aufmerksamkeit von Bestäubern wie Bienen auf sich richten. Untersuchungen aus Deutschland haben gezeigt, dass das Nektarvolumen bei Blütenfarben, die hierzulande von Bienen bevorzugt werden, höher ist. Das deutet auf einen bedeutsamen Zusammenhang zwischen Farbsignalen, Bienenpräferenzen und Belohnungen der Blumen hin.

In Australien ist die Evolution aber lange Zeit separat verlaufen, so auch die der Entwicklung der Blütenfarben.
Endemische Bienen in Australien besitzen ähnliche angeborene Farbpräferenzen wie die Bienen hierzulande. In einer Studie haben Forscher 59 spektrale Signaturen von Blumen gemessen, die in zwei erhaltenen, natürlichen Lebensräumen im Südosten Australiens anzutreffen waren. Sie wollten herausfinden, ob es signifikante Unterschiede in der Häufigkeit von Blumen gibt, die je nach Farbkategorie der Blumensignale höhere Nektarbelohnungen aufweisen und wie diese von den Bienen wahrgenommen werden.
Die Wissenschaftler haben zudem getestet, ob eine signifikante Korrelation zwischen dem chromatischen Kontrast und der Häufigkeit von Blüten mit höheren Nektarbelohnungen existiert.

Für die gesamten Stichproben fanden sie keine signifikanten Unterschiede zwischen den Farbkategorien in der Häufigkeit einer hohen Nektarbelohnung. Dies deutet darauf hin, dass Beziehungen zwischen Blütenfarbsignalen und Belohnungen des Nektarvolumens wie sie an einem Standort in Deutschland beobachtet wurden, nicht allgemein übertragbar sind. Der Effekt ist daher kein allgemeines Prinzip, das sich zwischen Blütenpflanzen und Bienen auf der ganzen Welt entwickelt hat.

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