Imkern mit der Bienenkugel
Imkern mit der Bienenkugel
Das geeignete Beutensystem für Honigbienen ist vor allem in Deutschland ein Thema, das ständig zu Neuentwicklungen geführt hat. Kein Wunder, dass von dort auch die auffällig andere Bienenkugel stammt.
Entwickelt wurde sie 2012 durch Andreas Heidinger, der den Bienen damit ein Leben wie in der Baumhöhle ermöglichen wollte. Er ist einer der beiden Autoren des nun bei Ulmer erschienenen Buches.
Die heutige Bienenkugel ist zweigeteilt mit einem obenaufsitzenden Feuchteregulierungsdeckel und einem unter der Kugel montierten Habitatbehältnis für den Bücherskorpion. Die Kugel selbst wird gefräst, in der Innenkugel extra grob, damit sich die Wasseraufnahmefähigkeit erhöht und sie möglichst nahe an einer natürlichen Baumhöhle ist.
Die Rundrähmchen werden inzwischen nicht mehr aus Sperrholz gefertigt, sondern stammen aus dem 3-D-Drucker und werden aus dem Werkstoff PLA produziert. Polylactide sind synthetische Polymere, die biologisch abbaubar sind, zumindest unter bestimmten Bedingungen.
Die Kugel selbst befindet sich geschützt in einem Mini-Bienenhaus. In der Kugel selbst ist immer nur der Brutraum. Honigräume können auf die Umhausung aufgesetzt werden, wobei die gängigsten Magazinsysteme möglich sind – von Dadant über Warré bis Zander.
Besonders attraktiv für Besucher oder Beobachtungen zu Schulungszwecken ist der durchsichtige Kuppelhonigraum. Die darin verwendeten Halbrundrähmchen lassen sich problemlos schleudern.
Das Autoren-Team widmet sich in etwa der Hälfte des Buches mit dem Entwicklungsprozess der inzwischen sogar zum Patent angemeldeten Bienenkugel. Der Leser erfährt auf diese Weise, welche Beobachtungen zu dem runden Beutensystem geführt haben und warum es vorteilhaft für die Haltung von Bienen gegenüber herkömmlichen (rechteckigen) Kästen ist.
Der zweite Teil des Buches beschreibt schließlich das Imkern mit der Bienenkugel – vom Einlaufen eines Schwarms in die neue Bienenbehausung, dem Ausbau der Waben, der Verhinderung von Querbau, der Varroa-Kontrolle, aber auch der Honiggewinnung und der Überwinterung.
Die Anschaffung einer Bienenkugel gegenüber einer eckigen Magazinbeute ist durchaus eine große Investition. Wer sich für die Anschaffung einer Bienenkugel als neue Behausung seiner Honigbienen interessiert, erfährt in „Imkern mit der Bienenkugel“ eine Menge darüber, warum Rund das neue Eckig auch bei Honigbienen ist und für den Brutraum von Honigbienen besonders wichtig.