Pollen-Spezialisten besonders gefährdet

  • Veröffentlicht am: 29.10.2020

Echinacea zählt zu den Korbblütlern und zieht insbesondere monolektische und oligolektische Arten an. Foto: ArtTower/Pixabay, CC0

Die Pollen-Spezialisten unter den Wildbienen sind besonders gefährdet. Diese Regel gilt sogar dann, wenn sie Pollen von nicht-gefährdeten Pflanzen sammeln können. Entscheidender sind fehlende Nist- und Lebensräume.

Zwei Drittel der Wildbienen in Mitteleuropa gelten als Generalisten. Sie sind damit polyelektisch. Die übrigen Solitärbienen sind oligolektisch und monolektisch. Sie sammeln nur Pollen aus einer Familie, Gattung oder sogar nur einer Art und sind damit hochspezialisiert angepasst.
Der Unterschied zwischen den monolektischen und oligolektischen Arten variiert in den einzelnen Lebensräumen stark – von der kleinen Familie der spezialisierten Melittidae bis zu den meist polylektischen Halictidae und Apidae.

Die Pflanzenfamilie der Korbblütler Asteraceae zieht insbesondere monolektische und oligolektische Arten an, gefolgt von Hülsenfrüchtlern Fabaceae, Kreuzblütlern Brassicaceae und Glockenblumgewächsen Campanulaceae. Mehrere Pflanzenfamilien in Mitteleuropa werden von nur einer einzigen Bienen-Art aufgesucht.

Von Arten, die auf der Roten Liste tschechischer Bienen aufgeführt sind, sind oligolektische Bienen stärker vertreten als polyelektische Bienen. Die meisten dieser auf der Roten Liste geführten oligolektischen Bienen sind mit spezifischen und regional gefährdeten Lebensräumen verbunden – Trocken- oder Feuchtgebieten. Die meisten Bienen sind durch das Vorhandensein ihres Lebensraums oder Nistplatzes stärker eingeschränkt als durch die Wirtspflanze, wobei diese Tatsache aufgrund der unvollständigen Daten zu den floralen Beziehungen und der Verbreitung sämtlicher Bienen-Arten abschließend schwer zu bewerten ist.

Literaturstelle: 

Bogusch, P., Bláhová, E. & Horák, J. Pollen specialists are more endangered than non-specialised bees even though they collect pollen on flowers of non-endangered plants. Arthropod-Plant Interactions (2020). https://doi.org/10.1007/s11829-020-09789-y

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