Südafrikanische Biene schafft es in Australien von der Ost- zur Westküste
Point D'Entrecasteaux in Western Australia. Foto: Niels Gründel
Die aus Südafrika stammende Wollbiene Pseudoanthidium (Immanthidium) repetitum wurde erstmals in West-Australien dokumentiert. Die Einwanderung erfolgte jedoch aus dem östlichen Teil Australiens. Erste Beobachtungen stammen aus dem Jahr 2000 in Queensland. Anschließend hat sich die Biene entlang der Ostküste bis nach Victoria vorgearbeitet. Dafür hat sie lediglich fünf Jahre benötigt.
Die jetzigen Vorkommen im Westen des riesigen Kontinents sind ein großer Sprung für die kleine Biene.
„Bisher gibt es drei bestätigte und einen unbestätigten Ort, an dem diese Art gesehen wurde, alle in Wohngebieten der Mandurah-Region von West-Australien“, so Kit Prendergast von der Curtin Universität. „Weibliche Exemplare wurden in einem Garten im Vorort Mandurah von Halls Head gesammelt, wo sie reichlich vorkamen und neben anderen Bienen, sowohl einheimischen als auch der eingeführten Europäischen Honigbienen auf Nahrungssuche waren. Angesichts der schieren Entfernung über den Kontinent hat die Biene möglicherweise mit menschlicher Hilfe ihren Weg nach West-Australien gefunden, und die Tatsache, dass sie nur in Mandurah, einem großen Hafen, gefunden wurde, lässt darauf schließen, dass sie möglicherweise mit dem Schiff angekommen ist.“
Weitere Vorkommen in West-Australien sind selten und immer lokal. Angesichts der bekannten negativen Auswirkungen eingeführter Arten auf die einheimische Fauna und Flora, insbesondere in Australien, müssten die Auswirkungen dieser eingeführten Arten sorgfältig überwacht werden.
„Während die Biene derzeit als gutartig eingestuft werden kann, können eingeführte Arten ‚Schläfer‘-Arten sein und eine Verzögerungsphase durchlaufen, nach der sie zu einem Umwelt- oder Wirtschaftsschädling werden, was bedeutet, dass eine kontinuierliche Überwachung erforderlich ist“, erklärt Kit Prendergast. „Nester der Südafrikanischen Wollbiene sind leicht von denen einheimischer Bienen zu unterscheiden: Sie bestehen aus haarartigen Pflanzenfasern, die die Weibchen von Blättern und Stängeln kratzen und zu Kugeln rollen, wobei das Nest einer Masse Watte ähnelt. Im Gegensatz zu einheimischen australischen Bienen, die alle Einzelgänger sind, nisten die afrikanischen Wollbienen gemeinsam, so dass sich an einem Ort zahlreiche Brutzellen mehrerer Weibchen befinden.“