Bestäuber in Apfelplantagen

  • Veröffentlicht am: 16.04.2021

Honigbienen sind Hauptbestäuber in den Apfelplantagen des australischen Bundesstaates Tasmanien. Foto: Christina Deravedisian/Unsplash, CC0

Äpfel werden weltweit konsumiert und sind wirtschaftlich extrem bedeutsam. Dies gilt auch für den australischen Bundesstaat Tasmanien, der nicht nur den Nickname „Holiday Isle“, sondern ebenso „The Apple Isle“ besitzt. Über Jahrzehnte zählte Tasmanien zu den größten Apfelproduzenten weltweit. Die Bedeutung ist inzwischen zurückgegangen; es befinden sich aber noch immer zahlreiche Plantagen im Süden der Insel.

Die meisten Apfelsorten sind von der Bestäubung durch Insekten abhängig, die die Anzahl der Früchte, ihre Qualität und damit ihren wirtschaftlichen Wert erhöhen. Die eingeführte Europäische Honigbiene Apis mellifera gilt in den meisten Regionen der Welt – einschließlich Australien – als Hauptbestäuber von Äpfeln. Es besteht jedoch ein zunehmendes Interesse an alternativen Bestäubern und bisher wurde die Bestäubergemeinschaft in tasmanischen Apfelkulturen noch nie bewertet.

Mit einer aktuell publizierten Studienveröffentlichung wurde dies nun nachgeholt. In den Ergebnissen zeigt sich, dass Honigbienen die Hauptbesucher der Apfelblüten waren (90,7 %), gefolgt von der ebenfalls eingeführten Dunklen Erdhummel Bombus terrestris (5,9 %). Endemische Bienen leisten nur einen geringen Beitrag an der Bestäubung (3,3 %).

Insgesamt wurden 26 Arten einheimischer Bienen ermittelt, von denen nur zehn Arten (fünf Exoneura, vier Furchenbienen Lasioglossum und eine Euryglossa) unmittelbar auf Apfelblüten vorkamen, Exoneura davon am häufigsten.
Dagegen zeigte sich eine große Vielfalt endemischer Bienen auf der zeitgleich blühenden einheimischen Vegetation und eingeführten Pflanzen. Die Standortbedingungen beeinflussten die Zusammensetzung der Gemeinschaft. Darüber hinaus begünstigten wärmere Temperaturen einheimische Bienen.

Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Apfelproduktion in Tasmanien im gegenwärtigen Zustand wahrscheinlich nicht ausschließlich auf einheimischen Bestäubern beruht. Endemische Bienen können jedoch durch einheimische Blütenpflanzen und sogar exotische Nichtkulturpflanzen im Bereich von Obstplantagen gefördert werden, um den Lebensraum endemischer Bestäuber zu verbessern und so auch gegen Ausfälle der Europäischen Honigbiene gerüstet zu sein.

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