Bieneninstitut in Celle unter internationaler Leitung
Ein idyllischer Arbeitsplatz, das Institut für Bienenkunde am Französischen Garten in Celle. Foto: Losch/Wikimedia, CC BY-SA 3.0
Deutschland ist das Land vieler kleiner Bieneninstitute. In Niedersachsen hat man nun die Chance genutzt, das Bieneninstitut in Celle internationaler auszurichten. Die neue Leiterin ist eine gebürtige US-Amerikanerin: Dr. Kirsten Traynor.
„Krankheitsdiagnostik ist auch ein wichtiger Aspekt im Bieneninstitut Celle. Mit einer Virendiagnostik an den Bienen und Pestizid-Analyse in Pollen und Wachs könnten wir das Spektrum der Ursachenforschung von Bienenkrankheiten noch weiter ausbauen. Auch könnten die Fortschritte im Bereich des Smart Tracking bei der Untersuchung von Bienenvergiftungen durch Pflanzenschutzmittel stärker genutzt werden. So ließen sich traditionelle Laborarbeit und Feldarbeit sinnvoll ergänzen“, beschreibt Kirsten Traynor eine ihrer Vorstellungen zur Weiterentwicklung des Instituts.
Zur Klärung der Frage, wie sich Pestizide und Bienenkrankheiten langfristig auf die Bienenvölker auswirken, sind weitere Forschungsarbeit erforderlich. „Ich halte es für sinnvoll, verstärkt die Auswirkung von multiplen Stressoren auf die Bienengesundheit zu untersuchen“, so Kirsten Traynor. Das Institut in Celle sei mit seinen Stärken in Krankheits-, Pollen- und Honig-Diagnostik sehr gut dafür aufgestellt.
Kirsten Traynor kennt das Institut für Bienenkunde Celle, das zum Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) gehört: Sie war dort schon vor vielen Jahren als Stipendiatin; sie arbeitete 15 Monate dort, beschäftigte sich unter anderem mit der Bekämpfung der Varroa-Milbe, publizierte darüber und knüpfte fachliche Kontakte in Westeuropa.
Die neue Institutsleiterin ist insgesamt gut vernetzt in Wissenschaft und Imkerei.
Nach ihrer Rückkehr in die USA studierte und promovierte die Amerikanerin an der Arizona State Universität im Fach Biologie bei Robert Eugene Page. Noch während ihrer Doktorarbeit erhielt sie ein Stipendium, um bei Yves Le Conte im französischen Avignon forschen zu können.
Weitere Station waren die Universität Maryland, die Freie Universität Berlin und das American Bee Journal.
Bundesweit ist das LAVES-Institut die einzige Berufsschule für die Ausbildung von Berufsimkern. Auch hier möchte die neue Institutsleiterin neue Akzente setzen und Lehrlingen Praktika im Ausland möglich machen.