Die Luzerne-Blattschneiderbiene

  • Veröffentlicht am: 18.01.2021

Die Luzerne-Blattschneiderbiene

Neben der Honigbiene wurde auch die Luzerne-Blattschneiderbiene Megachile rotundata durch den Menschen weltweit verbreitet. Das geschah anfangs wohl weniger zufällig, später vielmehr aus denselben kommerziellen Interessen wie bei der Honigbiene. Erstaunlich daher, dass kaum Literatur zu dieser auffallend erfolgreichen Biene zu finden ist.

Anders als die Honigbiene handelt es sich bei der Luzerne-Blattschneiderbiene um eine Solitärbiene. Ursprünglich kam sie von Nordafrika bis in den Süden Finnlands und bis nach Mittelasien vor.
In Mitteleuropa ist sie überall dort anzutreffen, wo es warm ist. Von Ende Mai bis August ist sie unterwegs und hat ihren Namen der Auskleidung ihrer Niströhren mit charakteristischen runden oder ovalen Blattausschnitten vorwiegend mit Luzernenblättern zu verdanken.

In Nordamerika werden bis heute großflächig Luzerne angebaut. Die Dezimierung der nordamerikanischen Bienenfauna in den 1950er Jahren führte zu deutlichen Ertragsrückgängen in der Produktion. Zu diesem Zeitpunkt war Megachile rotundata schon in Nordamerika anzutreffen. Mit der Entdeckung, dass sie die Produktionsmengen des Luzernesaatguts erheblich erhöhen kann, begannen die Bemühungen der Landwirte um ihre Ansiedlung: Sie stellten geeignete Brutröhren zur Verfügung; der vermehrte Parasitenbefall macht aber auch den Bienen zu schaffen. Längst kümmern sich Spezialisten um die Vermehrung. Allein in der landwirtschaftlich geprägten kanadischen Provinz Manitoba gibt es rund 80 „Produzenten“ der Luzerne-Blattschneiderbiene.

Megachile rotundata ist nach der Honigbiene längst die zweitwichtigste kommerziell gehaltene Bienenart. Neben Luzernen kann sie auch zur Bestäubung zahlreicher anderer Pflanzen zum Einsatz gelangen. Doch bei Luzernen schafft sie Ertragssteigerungen, bei der Honigbienen nicht ansatzweise mithalten können: In den 1960er Jahren lagen die Luzerne-Erträge im US-Bundesstaat Washington bei maximal 350 Kilogramm pro Hektar. Mit der Luzerne-Blattschneiderbiene waren Spitzenwerte von 2.200 Kilogramm möglich.

Die Autoren des inzwischen nur noch gebraucht erhältlichen Werkes beschreiben die Verhaltensweisen und berichten über die Biologie und Lebensweise der Luzerne-Blattschneiderbiene. In ihrem Buch berücksichtigen die Autoren ebenso die Verwandten der weltweit erfolgreichen Biene und bieten einen Bestimmungsschlüssel. Einzig die Fotos sind der damaligen Drucktechnik geschuldet und stellen kaum noch eine Hilfe dar.

Bibliographische Angaben
Autor/Herausgeber: 
Titel: 
Die Luzerne-Blattschneiderbiene
Verlag: 
Auflage: 
1
Seitenzahl: 
110
ISBN: 
3740300477
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