EU drängt auf Einschränkungen für Sulfoxaflor

  • Veröffentlicht am: 15.02.2022

Deutlich weniger Gifte sollen nach dem Willen der EU-Kommission künftig auf die Äcker ausgebracht werden. Foto: Piotr Zakrzewski/Pixabay

Die EU-Kommission macht Druck bei Beschränkungen für Sulfoxaflor, da es Hummeln und Solitärbienen schädigt. Für alternative Pflanzenschutzmittel konnte dagegen eine Einigung erzielt werden. Sie sollen gängige Pestizide ersetzen.

Auf Vorschlag der Europäischen Kommission haben die EU-Staaten neuen Regeln zugestimmt, um die Zulassung von Mikroorganismen in Pflanzenschutzmitteln zu erleichtern. Damit können Landwirte in der EU chemische Pflanzenschutzmittel leichter ersetzen. Den Einsatz chemischer Pestizide maßgeblich zu verringern, ist ein Ziel der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ der EU, die den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensmittelsystem aufzeichnet.

Darüber hinaus die EU-Kommission ihre Mitgliedsstaaten aufgefordert, den Einsatz des Pestizids Sulfoxaflor zu beschränken. Um Hummeln und Bienen zu schützen, hatte die Kommission einen entsprechenden Vorschlag bereits vor über einem Jahr vorgelegt und sich dabei auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) berufen. Bisher haben die EU-Staaten aber nicht die notwendige Mehrheit dafür erreicht.

Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, sagte dazu: „Die wissenschaftlichen Schlussfolgerungen der EFSA zeigen, dass die Verwendung von Sulfoxaflor im Freien für Hummeln und Solitärbienen schädlich sein kann. Es liegt in unserer Verantwortung und ist von größter Bedeutung, dass wir unsere Bestäuber und unsere Artenvielfalt für unsere und künftige Generationen schützen.“ Im Rahmen des so genannten Komitologie-Verfahrens werde die Kommission in dieser Angelegenheit demnächst den Berufungsausschuss anrufen, um auf eine Einigung der EU-Staaten zu drängen.

Die neu verabschiedeten Regeln zur Zulassung biologischer Pflanzenschutzmittel gelten voraussichtlich ab November 2022. Sie sorgen dafür, dass die Zulassung von Mikroorganismen und die Zulassung von biologischen Pflanzenschutzmitteln, die diese enthalten, deutlich schneller erfolgen kann. Insbesondere werden sie die biologischen und ökologischen Eigenschaften der einzelnen Mikroorganismen in den Mittelpunkt der wissenschaftlichen Risikobewertung stellen.

Die sei eine gute Nachricht für die Landwirte in der EU, erklärte Kommissarin Kyriakides. „Biologische Produkte können ihre Ernten mit weniger Risiko für die menschliche Gesundheit und die Umwelt schützen. Im Rahmen der Farm-to-Fork-Strategie haben wir uns verpflichtet, den Einsatz chemischer Pestizide bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Um dies zu erreichen, müssen wir unbedingt Alternativen anbieten, die unseren Planeten und unsere Gesundheit schützen. Die Lebensmittelsysteme sind eine der Hauptursachen für den Klimawandel und die Umweltzerstörung, und wir müssen diesen Übergang dringend vollziehen.“

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