Hummel-Fotos für die Wissenschaft gesucht

  • Veröffentlicht am: 24.07.2023

Wäre sicher ein gutes Bild für die App: eine Steinhummel. Foto: dr_relling/Flickr, CC BY 2.0

Nach dem Erfolg der Hummel-Challenge im letzten Jahr heißt es auch 2023 wieder: Wer fotografiert die meisten Hummeln? Naturbegeisterte in ganz Deutschland können von heute bis zum 6. August mit der Bestimmungs-App ObsIdentify mitmachen.

Das Wildbienen-Team am Thünen-Institut für Biodiversität in Braunschweig ruft gemeinsam mit der Naturbeobachtungsplattform Observation.org und dem LWL-Museum für Naturkunde in Münster zu dem Citizen-Science-Wettbewerb auf. Ziel ist es, so viele verschiedene Hummeln auf so vielen verschiedenen Wildpflanzen wie möglich zu fotografieren.

Das Motto der Hummel-Challenge 2023 lautet „Ab in die Natur“, denn in diesem Jahr geht es vor allem darum, Hummeln auf Wildpflanzen außerhalb des eigenen Gartens zu fotografieren. An der Challenge können alle Interessierten teilnehmen, unabhängig von Artenkenntnissen. Benötigt werden lediglich ein Smartphone und die kostenlose Bestimmungs-App „ObsIdentify“. Die Fotos von den Hummeln können dann direkt in die App geladen werden. Diese ermittelt, um welche Art es sich handelt. Wie viele Hummeln und Arten bereits beobachtet wurden und welchen Platz die Teilnehmenden in der Rangliste haben, zeigt die App ebenfalls an. Alternativ können die Hummel-Fotos auch über die Website Observation.org hochgeladen werden.

Gemeinsam für die Wissenschaft

Neben dem Spaß-Faktor hat der Fotowettbewerb auch einen handfesten wissenschaftlichen Hintergrund: Die Wildbienen-Forschenden vom Thünen-Institut testen damit, ob und wie Bestimmungsergebnisse von Gelegenheitsbeobachtungen in ein bundesweites Wildbienen-Monitoring integriert werden können.

Hummeln zählen zu den wichtigsten Bestäubergruppen sowohl für die Landwirtschaft als auch für viele Wildpflanzen. Durch das Fotografieren können Citizen Scientists zum Wissenszuwachs über die Verbreitung der Insekten beitragen. Vergleichbare Wettbewerbe waren bereits sehr erfolgreich: Unter vielen tausend Meldungen gab es sogar Erstnachweise von Arten außerhalb ihres bisher bekannten Verbreitungsgebietes.

Wer über die Challenge hinaus Interesse an Wildbienen hat, sich ehrenamtlich in der Wissenschaft engagieren und damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten will, kann sich für das Wildbienen-Monitoring 2024 am Thünen-Institut unverbindlich voranmelden. Innerhalb des Forschungsprojekts können sich Freiwillige auch ohne Artenkenntnisse auf verschiedene Weise einbringen: Sie können zum Beispiel die Patenschaft für eine Wildbienen-Nisthilfe übernehmen oder in den Sommermonaten regelmäßig an bestimmten Orten für das Zählen und Bestimmen von Hummeln verantwortlich sein.

Das dafür nötige Handwerkszeug und grundlegendes Wissen über die Arten erhalten Interessierte in Bestimmungskursen, die das Thünen-Institut für Teilnehmende regelmäßig und kostenlos anbietet.

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