Wer Honigbienen hält, muss sich früher oder später mit Krankheiten beschäftigen, von denen Bienen betroffen sein können. Neben der landläufig bekannten Varroa-Milbe und den regelmäßigen Behandlungen über den Jahresverlauf gibt es noch eine Reihe weiterer Krankheiten, mit denen Honigbienen und damit der Imker konfrontiert sein können.

Das Buch „Bienenkrankheiten“ von Dr. Wolfgang Ritter verspricht schnelle Hilfe am Bienenstock. Dazu hat der Autor zu Beginn seines Buches drei wesentliche Diagramme bereitgestellt, mit deren Hilfe eine schnelle Analyse der Bienen am Bienenvolk, im Bienenvolk und der Brut (logischerweise) im Bienenvolk erfolgen kann.
Fallen etwa am Flugloch Kotspuren auf und zeigen sich diese in Ketten von Pünktchen, führt dies unmittelbar zur Diagnose Nosemose.

Alle Krankheiten sind mit zweistelligen Buchstabenkombinationen abgekürzt. Ihre Beschreibung lässt sich über einen ausklappbaren Seitenindex im Buchumschlag leicht auffinden.
Die Innenseite der Umschläge verbergen zusätzlich noch Darstellungen von Auffälligkeiten und Krankheiten nach Jahreszeiten – sowohl für erwachsene Honigbienen als auch für Brut.
Zusätzliche Symbole wurden noch eingesetzt etwa für das Erkennen von Krankheiten, Auffälligkeiten der Brut oder die Anwendung von Arzneimitteln.
Im Text können die Aneinanderreihungen von Zweibuchstabencodes und Symbolen mitunter etwas verwirrend sein.

Die Buchkapitel folgen der Logik der Entscheidungsdiagramme: Das Erkennen von Krankheiten an und im Bienenvolk wird detailliert beschrieben, ebenso wie sich Proben entnehmen und an ein Labor für weitere Untersuchungen versenden lassen.
Anschließend beschreibt der Autor Krankheiten bei erwachsenen Bienen und in der Brut. Der nachvollziehbare Text wird durch Bilder oder Zeichnungen anschaulich ergänzt.

Ein nicht unwesentlicher Teil des Buches nimmt auch die Vorbeugung von Krankheiten ein, etwa die Wahl des Aufstellungsstandortes und die Haltung von Bienenvölkern im Jahresverlauf.
Der Bekämpfung von Krankheiten mit biotechnischen Maßnahmen und Arzneimitteln sind ebenfalls zwei Kapitel gewidmet.
Berücksichtigung gefunden haben sogar schon der (hier erfreulicherweise bislang nicht auftretende) kleine Beutenkäfer und die inzwischen hierzulande aktive Asiatische Hornisse, obwohl sie weder eine Bienenkrankheit ist, noch eine solche unmittelbar auslösen kann.

In der Gesamtheit handelt es sich um ein Buch, das bei allen Imkern griffbereit im Regal stehen sollte, damit bei Bedarf Bienenkrankheiten schnell erkannt und behandelt werden können.