Erster Schnelltest zum Nachweis von Viren bei Honigbienen

  • Veröffentlicht am: 29.07.2024

Testkit "FASTest BEE 3T" für den ersten Schnelltest zum Virennachweis bei Honigbienen. Quelle: MEGACOR Diagnostik GmbH

Der direkt am Bienenstand einsetzbare Schnelltest „FASTest BEE 3T“ eröffnet neue diagnostische Möglichkeiten für den Nachweis von drei wichtigen Viruserkrankungen bei Honigbienen und ist Ende letzten Jahres auf den Markt gekommen.

Entwickelt wurde der immunchromatographische Schnelltest für Bienenviren von Dr. Kerstin Seitz und Prof. Dr. Till Rümenapf, an der Veterinärmedizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Megacor Diagnostik GmbH. Der Virenschnelltest erlaubt erstmals die schnelle und zeitgleiche Diagnose von Infektionen mit dem Flügeldeformationsvirus, dem Sackbrutvirus und dem Akuten Bienenparalysevirus.

Für labordiagnostischen Verfahren ist das Einsenden von Proben erforderlich. Zudem muss die Rückmeldung des entsprechenden Labors abgewartet werden. Bis die Untersuchung abgeschlossen ist und die Ergebnisse vorliegen, vergehen normalerweise mehrere Tage.
Der neu entwickelte Schnelltest stellt eine deutliche Vereinfachung dar: Innerhalb von wenigen Minuten kann der Virusnachweis direkt am Bienenstand durchgeführt werden.

Der Testablauf beginnt mit dem Sammeln von fünf Honigbienen, die lebend aus dem Volk entnommen werden sollen. In einem speziellen Einweg-Kunststoffgefäß müssen sie gründlich zerquetscht werden. Nach Hinzugabe einer Pufferlösung werden zwei weitere Minuten später drei Teststreifen in das Gefäß gestellt und nach zehn Minuten abgelesen. Wie bei einem COVID-Schnelltest erscheint bei korrekter Anwendung auf jedem Teststreifen eine Kontrolllinie und im positiven Fall eine spezifische Testlinie.

„Der ‚FASTest BEE 3T‘ ist ein innovativer Beitrag aus der Veterinärmedizin zur Verbesserung der Bienengesundheit, denn er ermöglicht, die gute imkerliche Praxis mit objektiven Testergebnissen zu unterstützen, direkt vor Ort, bei geringem Aufwand und Kosten“, erklären Kerstin Seitz und Till Rümenapf.

Die mit dem Schnelltest nachweisbaren Erreger sind eng an das Vorkommen der Varroa-Milbe gekoppelt, denn die Milbe vermehrt sich in den Brutzellen der Honigbiene und infiziert dabei die Larven, die meist vor dem Schlupf absterben. Passiert dies im Herbst, fehlen die für das Überwintern wichtigen Winterbienen und das gesamte Volk geht unter. „Gefährlich ist daher die Kombination aus Bienenviren und Varroa-Milben“, warnt Kerstin Seitz und ergänzt: „Mehr Viren bedeuten auch mehr Milben.“

Gegenwirken kann dabei „FASTest BEE 3T“, um mit Hilfe der Virusnachweise frühzeitig einen gefährlich hohen Befallsgrad zu bestimmen. Gegen die mit den Viren verbundenen Varroa-Milben kann der Imker effektive Maßnahmen ergreifen, solange dies rechtzeitig erfolgt.

Die Test-Kits gibt es in 2er-, 10er-, 25er- und 50er-Packs. Sie besitzen eine Haltbarkeit von 18 Monaten ab Herstellung.

Vertriebspartner in Deutschland ist die Wirtschaftsgenossenschaft Deutscher Tierärzte e. G. (WDT), in über 95 % aller Tierarztpraxen präsent.

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