Bestäubung von Chili-Blüten
Ohne Bestäuber fällt die Chili-Ernte mager aus. Foto: Steve Johnson/Unsplash
Chilis werden während der Blüte von zahlreichen Insektenbestäubern aufgesucht. Die Wirksamkeit unterschiedlicher Bestäuber wurde in einer Studienarbeit für den Nordosten Indiens untersucht.
Bestäubung ist eine der wichtigsten Komponenten für den Erhalt der Agrarökologie. auch für Nutzpflanzen. Tausende von Arten leben in Indien, die direkt oder indirekt zur Nutzpflanzenproduktion beitragen. Verschiedene Insektengruppen erhöhen durch Bestäubungsleistung die Ernährungssicherheit und verbessert die Lebensgrundlage - zu einer höheren Quantität und Qualität von Früchten und Samen. Bienen bestäuben etwa 70 Prozent der Nutzpflanzen, die 35 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Produktion in Indien ausmachen.
Unter den Bienenbestäubern sind Stachellose Bienenvölker für eine nachhaltige Landwirtschaft in Nordostindien (Arunachal Pradesh, Assam, Meghalaya, Mizoram, Manipur, Nagaland, Sikkim und Tripura) von hohem Interesse.
Das Bestäubungspotenzial Stachelloser Bienen in kontrollierten Anbausystemen Indiens ist noch unerforscht.
Chili Capsicum annuum ist ein wichtiges Gewürz der indischen Küche und wird in allen Teilen Indiens weit verbreitet angebaut. Es ist eine reichhaltige Quelle für Vitamin A, B und C und hat aufgrund des Capsaicingehalts einen scharfen Geschmack. Chili ist selbstbestäubend, die Produktion steigt jedoch beim Einsatz von Bestäubern unter geschützten Bedingungen. Die Blüten der Chili werden von einer Vielzahl von Insekten besucht. Angesichts der Bedeutung verschiedener Bienenarten als Bestäuber wurden eine Studie durchgeführt, um die Wirksamkeit verschiedener Bestäubungsarten auf Chiliproduktion und -produktivität zu untersuchen.
Angesichts der Häufigkeit verschiedener Insektenbesucher auf Chili wurden Experimente mit vier verschiedenen Bestäubungsmethoden durchgeführt: Bestäubung durch Stachellose Bienen Tetragonula iridipennis, Bestäubung durch Östliche Honigbienen Apis cerana, Bestäubung im Freiland und Bestäuberausschluss (Kontrolle), um den Einfluss dieser Besucher auf die Produktion (Fruchtansatz, deformierte Früchte, Fruchtgewicht und Fruchtertrag) und die Qualität (Fruchtlänge, Samenanzahl, Samengewicht und Feuchtigkeit) von Chili zu untersuchen.
Die Pflanzen wurden für die Bestäubungsversuche in insektensichere Nylonnetze eingehaust. Insgesamt wurden elf wichtige Insektenbestäuber an den Chiliblüten unter Freilandbedingungen beobachtet. Die maximale Tageshäufigkeit an Bestäubern wurde zwischen 8:00 und 12:00 Uhr gemessen, die höchste Sammelrate wurde bei Schwebfliegen, Stubenfliegen und Stachellosen Bienen festgestellt.
Stachellose Bienen, Honigbienen und Schmal- und Furchenbienen Halictidae waren die Hauptbestäuber von Chili.
Stachellose Bienen (Tetragonula iridipennis, Lophotrigona canifrons, Lepidotrigona ventralis und Tetragonula gressitti), Honigbienen (Apis cerana, A. dorsata, A. florea und A. mellifera), Schmal- und Furchenbienen (Semiaerinus sp. und Amegilla sp.) besuchten die Pflanzen ganztägig, während Schwebfliegen (Xylocopa sp.) und Solitärbienen häufige Besucher in der Mittagszeit waren.
Ertrags- und Qualitätsparameter unter den verschiedenen Bestäubungsarten zeigen, dass die Bestäubung durch Bienen der Bestäubung ohne Bestäubung deutlich überlegen war. Unter Freilandbedingungen sollten für eine ausreichende Bestäubung von Chili Stachellose Bienen, Honigbienen und Zweiflügler zusammen mit Nicht-Apis-Bienen vorhanden sein. Ohne Bestäubung waren Ertrag und Qualität bei Chili gering.
Hummeln, insbesondere Bombus haemorrhoidalis, werden in Nordindien zur Bestäubung von Tomaten und Kürbisgewächsen eingesetzt. Im Nordosten Indiens sind sie jedoch aufgrund fehlender Kolonien und Aufzuchttechnologie nicht weit verbreitet. In den letzten Jahren besteht ein zunehmendes Interesse an der Suche nach einheimischen Bienenarten, deren Bestäubungseffizienz der von Hummeln ähnlich ist. Stachellose Bienen können aufgrund ihrer Eigenschaften gute Bestäuber sein: Sie können kleine Blüten bestäuben, gedeihen in tropischen Gebieten deutlich besser, sind für den Menschen ungefährlich, koexistieren mit anderen Bienenarten, passen sich den beengten Platzverhältnissen in Gewächshäusern an, sind wenig anfällig für Krankheitsbefall und besitzen einen kurzen Nahrungsradius. Dadurch eignen sie sich zur effektiven Bestäubung von Kürbisgewächsen. Der Einsatz Stachelloser Bienen reduziert zudem den Arbeitsaufwand für eine mühsame Handbestäubung.