Mäanderlinien beim Mähen helfen Bestäubern

  • Veröffentlicht am: 14.07.2025

Fortschreitende Wirkung des Sinusmähens auf dem Grundstück in Palingbeek, einem der Untersuchungsstandorte. Foto: Laurian Parmentier/Universität Gent

Der Rückgang der Artenvielfalt unterstreicht den dringenden Bedarf an innovativen Methoden zur Verbesserung der Situation. Wissenschaftler haben eine neuartige Mähmethode untersucht, das sogenannte Sinus-Management im Vergleich zum herkömmlichen Mähen in rechteckigen Bereichen bei extensiv bewirtschafteten Grünlandflächen.

Beim Sinus-Management erfolgt das Mähen in wellen- oder mäanderförmigen Mählinien anstelle von geraden Linien. Das führt zu einer dreimal größeren Mählänge, während das Verhältnis von gemähter zu ungemähter Fläche bei 2:1 beibehalten wird. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Beibehaltung ungemähter Ränder in verschiedenen Stadien des Pflanzenwachstums. Der zentrale Bereich einer Grünlandfläche wird wie üblich gemäht.

Dieser Ansatz zielt darauf ab, die räumlich-zeitliche Heterogenität des Lebensraums zu verbessern und vielfältige Bestäubergemeinschaften zu unterstützen, indem während der gesamten Saison nahe gelegene und abwechslungsreiche Nahrungs- und Schutzressourcen bereitgestellt werden. Bereits nach zwei Jahren der Versuche zeigte sich, dass das Mähen in Sinusformen einen signifikant positiven Effekt auf die Diversität von Bienen und Schmetterlingen hatte. Im dritten Jahr wurde das Ergebnis erneut bestätigt. 

Insbesondere konnten Bienen unterschiedlicher ökologischer Nischen - polygolektische Bienen mit unterschiedlichem Nistverhalten und kleptoparasitäre Bienen - sowie Grünlandspezialisten unter den Schmetterlingen von dem Trend profitieren.

Das Sinus-Management zeigt großes Potenzial als nachhaltige, naturbasierte Managementlösung zur Verbesserung der Lebensraumqualität extensiv genutzter Graslandschaften. Ökosystemdienstleistungen wie die Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen können so besser gewährleistet werden. In Agrarlandschaften ergeben entsprechende ökologische Schutzmaßnahmen einen greifbaren wirtschaftlichen Vorteil für Landwirte durch die verbesserte Bestäubungsleistung der Nutzpflanzen und Erhöhung von Erträgen.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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