Genmanipulierte Pflanzen benötigen keine Bestäuber
Tomatenvielfalt aus dem eigenen Garten. Foto: Niels Gründel
Wissenschaftler zeigen mithilfe der hocheffiziente Genombearbeitung des CRISPR/Cas9-System bei Tomaten, dass die Entwicklung von Pflanzen möglich ist, die keine Bestäubung mehr benötigen. Das Verfahren lässt sich auch auf andere Pflanzen übertragen und ist deutlich einfacher in der Umsetzung als bisher aufgezeigte Varianten.
Wer keine Samen in Tomaten mag oder Tomaten direkt und ohne Umweg zu Sauce verarbeiten möchte, darf sich freuen, dass das Sterben von Insekten dank Genmanipulation der Pflanzen nicht ganz so negative Folgen hat – zumindest für die menschliche Ernährung.
Dass dieser Weg funktioniert, haben Forscher an den Tomatensorten Micro-Tom und Ailsa Craig gezeigt. Bisherige Erfolge kernloser Früchte wie bei Gurken oder Weintrauben beruhen auf spontanen Mutationen oder bei Bananen auf zufälligen Kreuzungen bestimmter Unterarten. Für samenlose Tomatensorten haben einige Züchter bisher viele Jahre züchterische Bearbeitung benötigt.
Früchte als Ergebnis einer derartigen Genmanipulation benötigen durchaus eine Zulassung, um es in die Supermarktregale zu schaffen. Das aber dürfte nicht so schwer fallen, wenn die Versorgung mit Lebensmitteln für die Menschheit möglicherweise davon abhängen sollte, zumal damit die Anstrengungen für den Erhalt einer intakten Natur und gesunden Bestäubervielfalt entfallen kann.