Nach den Honigbienen rücken die Wildbienen vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit. Nicht alle Menschen wollen zur Rettung der Bienen Imker werden, sondern interessieren sich vielmehr für die meist solitär lebenden Bienen. Und die finden auch in Städten vermehrt geeignete Rückzugsorte.

Die Neuerscheinung aus dem Haupt-Verlag widmet sich ausschließlich den Wildbienen. Nach einer generellen Einführung über die Wildbienen beschreiben die beiden Autoren, Janina Voskuhl und Herbert Zucchi, welchen Wildbienen man als aufmerksamer Beobachter über den Verlauf eines Jahres begegnen kann.
Dies geschieht nicht nur anhand der Jahreszeiten allein, sondern auch über die unterschiedlichen Lebens- und Nisträume der einzelnen Arten: Wildbienen kann man überall in der Stadt antreffen, ob an natürlich belassenen (oder renaturierten) Flußauen ebenso wie auf historischen Friedhöfen, an alten Mauern oder zwischen Pflasterfugen. Viele Bienen-Arten nutzen die Mikro-Nischen einer Stadt auf ihre Weise für sich und ihre Nachkommen.
Als Leser lernt man dabei eine Reihe unterschiedlicher Bienen-Arten kennen: Hummeln, Hosenbienen, Pelzbienen, Sandbienen, Schenkelbienen und natürlich auch Mauerbienen. Eine der neueren Wildbienen ist die Efeu-Seidenbiene, die dank Klimawandel vom Süden aus immer weiter gen Norden dringt.

Nach der Vorstellung der Bienen und reichlich Hintergrundwissen zeigen die Autoren in einem weiteren Kapitel, wie sich Wildbienen in der Stadt schützen und unterstützen lassen. Vorgestellt werden geeignete Nahrungspflanzen, gefolgt von kleinen Bauprojekten für Nisthilfen.
Nach den praktischen Tipps gibt es weitere Projektideen, die in der Familie, Schule oder auch im Kindergarten umgesetzt werden können.

Das Buch eignet sich für alle, die Wildbienen entdecken, beobachten, aber auch aktiv schützen möchten – ob allein oder in einer größeren Gruppe.