Richtig gute Insektenhotels: Nisthilfen für Wildbienen nach dem Baukastenprinzip
Richtig gute Insektenhotels: Nisthilfen für Wildbienen nach dem Baukastenprinzip.
Nach der Honigbiene haben die Wildbienen nun die Aufmerksamkeit einer breiteren Bevölkerungsgruppe erreicht. Im zeitigen Frühjahr gibt es Nisthilfen für sie inzwischen in Baumärkten und sogar beim Discounter zu erwerben. Selbst bauen ist besser – mit der richtigen Anleitung.
Viele käufliche Bienenhotels sind extrem preiswert und entsprechend gefertigt. Für Wildbienen und andere Insekten taugen sie als Behausung daher meist nur wenig. Die Autorin Helga Hofmann zeigt, wie sich Insektenhotels bauen lassen, die ihren künftigen Bewohnern wirklich etwas zu bieten haben und damit dauerhaft ausgebucht sind.
Die Bauanleitungen reichen von einfachen Bastelarbeiten bis hin zu aufwändigen Unterkünften. Die einzelnen Elemente lassen sich wie in einem Baukasten leicht miteinander kombinieren. Jede Bauanleitung enthält Angaben zum benötigten Material und den Zeitaufwand, den man einplanen sollte. Sind Bestandteile schwieriger zu beschaffen, hat die Autorin eine Bezugsquelle beigefügt, etwa für Strangfalzziegel.
Die Autorin stellt zu Anfang die Grundzüge der Biologie von Solitärbienen vor und gibt Hinweise zu Nisthilfen und zeigt auf, welche Parasiten sich für Wildbienen interessieren.
Danach startet sie mit den einzelnen Elementen von Wildbienenhotels, die klassischer Weise aufgehängt oder aufgestellt werden. Sie bestehen aus Schilfhalmen, Bambusröhrchen, markhaltigen Pflanzenstängeln, Hartholz mit Bohrlöchern oder Strangfalzziegeln. Nisthilfen lassen sich aber auch töpfern oder aus Totholz herstellen. Lehm ist ein weiterer natürlicher Baustoff, den Bienen gerne annehmen.
Wer mehr Zeit für seine Bienenhotels erübrigen möchte, kann die einzelnen Elemente in aufwändigeren Unterkünften zusammen variieren. Helga Hofmann hat dazu einige Modelle für ihr Buch entwickelt. Wer sie nachbauen möchte, findet dazu direkt immer die passende Materialliste. Bilder ergänzen die Anleitungen wie auch sonst das Buch so, dass man keine Probleme mit der Umsetzung haben sollte.
Wer abseits der klassischen Wildbienenhotels aktiv werden möchte, erhält mit dem Buch ebenfalls Hinweise und Anleitungen. Die meisten Wildbienen nisten nämlich gar nicht über-, sondern unterirdisch. Aber Wildbienenhotels lassen sich einfach besser verkaufen.
Die Autorin hat für die im Erdreich lebenden Solitärbienen den Bau eines Sandariums aufgenommen. Dafür benötigt man allerdings nicht nur den entsprechenden Platz, sondern auch einige Tage Zeit für die entsprechende Umsetzung. Kleinere Sandflächen lassen sich aber auch im Blumenkasten oder einem anderen Pflanzgefäß realisieren und eine Spezialanleitung gibt es für die hochspezialisierte Mauerbiene, die ihre Nachkommenschaft in verlassenen Schneckenhäusern hinterlässt, die Zweifarbige Schneckenhausbiene Osmia bicolor.
Die beste Unterkunft nutzt aber nichts, wenn die Umgebung nicht stimmt. Damit es am Ende daran nicht scheitert, liefert Helga Hofmann auch noch Hinweise für die Anlage eines wildbienenfreundlichen Gartens mit.
Mit der Neuerscheinung aus dem Ulmer-Verlag lassen sich Wildbienenhotels einfach selbst bauen; Schritt für Schritt zeigt die Autorin, wie das funktioniert. Der Nachbau ist dank der vielfältigen Hilfestellungen einfach und die Hotels werden aufgrund ihrer Beschaffenheit dann gerne von den Bienen angenommen.