Bienen-Bakterium hilft gegen Zika-Virus

  • Veröffentlicht am: 07.07.2016

Wissenschaftler der Universität Wisconsin-Madison haben bestätigt, dass ein harmloses Bakterium namens Wolbachia pipientis die Übertragung des gefürchteten Zika-Virus in der Gelbfiebermücke Aedes aegypti vollständig blockieren kann. Sie gilt als Überträger des Zika-Virus auf den Menschen.

Die Zika-Epidemie breitet sich weltweit immer weiter aus. Erwartet wird, dass zum Jahresende vier Millionen Menschen infiziert sein werden. Impfstoffe oder antivirale Medikamente sind bisher nicht verfügbar.

Das Zika-Virus gehört wie das Dengue-Virus zu den Flaviviren und dafür hat man bereits in den frühen 1990er-Jahren eine hilfreiche Entdeckung gemacht, auf der nun aufgebaut wurde: Wolbachia ist in etwa 60 % aller Insekten vorhanden, etwa Bienen und Schmetterlingen. Wenn es im Labor in die Mücken implantiert wird, verbreitet es sich schnell. Nach sechs Jahren tragen rund 90 % der Mücken Wolbachia in sich, wie Erfahrungen aus Australien zeigen.

In Pilot-Studien hat man auch außerhalb Australiens – in Brasilien, Indonesien, Kolumbien und Vietnam – den Moskitos das Bakterium verpasst; ein einfacher Weg, die Ausbreitung des Dengue-Fiebers zu stoppen.

Die bisherigen Studien für das Zika-Virus lassen ebenfalls hoffen: Mücken mit Wolbachia wurden sehr viel seltener mit dem Zika-Virus infiziert und diejenigen, die es dennoch wurden, waren nicht dazu imstande, das Virus in ihre Speichelflüssigkeit zu transferieren.

Literaturstelle: 

doi:10.1038/srep28792

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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