Mehr Baumwolle dank Bestäubern

  • Veröffentlicht am: 09.07.2016

Die Baumwollproduktion kann durch eine größere Biodiversität bei den Bestäubern deutlich gesteigert werden. Für den Süden in Texas erwarten Wissenschaftler eine Steigerung von 18 Prozent.

Im Süden des US-Bundesstaates Texas werden 15 Prozent der gesamten Baumwolle des Landes produziert. Eine Studie der Universität Texas sieht deutliches Potenzial nach oben, wenn die Vielfalt bei den Bestäubern – insbesondere Wildbienen, Fliegen und Schmetterlingen – durch unterschiedliche Maßnahmen gesteigert würde. Weil die Anbaubedingungen schon innerhalb von Texas sehr unterschiedlich ausfallen, wollen sie ihre Hochrechnungen nicht auf den gesamten Bundesstaat ausdehnen, rechnen aber durchaus mit einem Steigerungspotenzial von mehreren Millionen US-Dollar für die Baumwollbauern; pro Hektar in Süd-Texas legen sie den Preis auf 267 US-Dollar fest.
Baumwolle ist die wertvollste Nutzpflanze, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist. In Texas werden 25 Prozent der in den USA produzierten Baumwolle angebaut.

Für mehr Biodiversität bei den Bestäubern empfehlen die Wissenschaftler nach ihren Untersuchungen an zwölf repräsentativen Feldern mehrere Methoden, auch in Kombination: Natürliche Flächen innerhalb von 250 Metern abseits der Baumwollfelder führen zu mehr Bestäubern und mehr Vielfalt unter ihnen. Dazu können auch Grünstreifen innerhalb der teils riesigen Felder angelegt werden. Als sinnvoll erwiesen hat sich auch eine Verringerung des Pestizid-Einsatzes, insbesondere tagsüber.

„Wir haben gezeigt, dass es mehrere Vorteile gibt, die für mehr Biodiversität sprechen“, so Studienautorin Shalene Jha. „Mit den richtigen Management-Methoden können Baumwoll-Farmer nicht nur eine höhere Ernte einfahren, sondern auch einheimische Pflanzen und Tiere schützen.“

Bis zu einem gewissen Maße sind Baumwollpflanzen nicht auf tierische Bestäuber angewiesen. Sobald aber tierische Bestäuber angetroffen werden, erhöht sich die Baumwollernte maßgeblich.
Auch Honigbienen können als Bestäuber eingesetzt werden, allerdings sind sie zur Blütezeit der Baumwolle weniger aktiv.

Literaturstelle: 

doi:10.1016/j.agee.2016.04.020

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