Honig mit 1080-Gift in Neuseeland?

  • Veröffentlicht am: 05.12.2017

Wirkt nicht nur gegen Füchse: 1080 Poison. Foto: Niels Gründel

In Australien und Neuseeland wird das so genannte Gift „1080 Poison“ seit Jahrzehnten gegen eingeschleppte Säugetiere eingesetzt. In West-Australien werden über Quadratkilometer großen Gebieten etwa präparierte Giftköder für Füchse regelmäßig aus Flugzeugen abgeworfen, um den Druck von einheimische Beuteltieren zu nehmen. In Neuseeland stehen Opossums und Ratten im Mittelpunkt der Bekämpfungsmaßnahmen aus der Luft.

Gegen einheimische Raubtiere in Australien wirkt das Gift nicht, da es dort in der natürlichen Pflanzenwelt vorkommt und die einheimische Tierwelt im Laufe der Evolution eine entsprechende Anpassung vornehmen konnte. In Neuseeland ist jetzt der Verdacht aufgekommen, dass das Gift von Honigbienen aufgenommen und im Honig eingelagert werden könnte.

Das Department of Conservation bewilligt die Ausbringung von Ködern in Neuseeland. Informiert werden müssen nur direkt an den Luftraum der Ausbringung angrenzend wohnende Personen. Stehen Bienenstöcke in dem betroffenen Gebiet, würden Imker nur dann informiert, wenn sie selbst an dessen Grenzen wohnen. Meist wohnen sie aber meilenweit entfernt und erhalten keine Informationen.
Ausgebracht werden in Neuseeland jährlich rund 2 Millionen Kilogramm giftige Getreidekörner auf 1 Million Hektar Land. Informationen des Department of Conservation und des staatlichen Herstellerunternehmens der Giftköder lassen darauf schließen, dass genug Gift in Neuseeland verbreitet wird, um jedes Jahr theoretisch mehr als 60 Millionen Menschen zu töten. Das „1080 Poison“ besteht aus Natriumfluoracetat, einem farblosen und hochgiftigen Natriumsalz der Fluoressigsäure.

Honigbienen können das Gift von den in Neuseeland in Getreidekörnern präparierten Ködern wohl durchaus aufnehmen, wenngleich der Weg des Department of Conservation dazu etwas fragwürdig klingt: wenn sie „besonders hungrig“ seien. Wahrscheinlicher sind eher Auswaschungen, wie sie auch bei hier zu Lande mit Neonicotinoiden gebeiztem Saatgut vorkommen. Oder ganz simpel durch die Verbreitung des Giftstaubs beim Abwurf aus der Luft.

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