Hunderte endemischer Bienenarten in den USA vom Aussterben bedroht
Pollinators in Peril: A systematic status review of North American and Hawaiian native bees
In einer ersten umfassenden Überprüfung der mehr als 4.000 einheimischen Bienenarten in Nordamerika und Hawaii hat das Center for Biological Diversity festgestellt, dass sich mehr als die Hälfte der Arten, zu denen ausreichend Daten vorliegen, auf dem Rückzug befinden. Etwa ein Viertel sind sogar vom Aussterben bedroht.
Die neue Analyse mit dem Titel „Pollinators in Peril“ nimmt eine systematische Statusüberprüfung der nordamerikanischen und hawaiianischen einheimischen Bienen vor und zeigt, dass sich mehr als 700 Arten in ernsthaften Schwierigkeiten befinden, die von Bedrohungen wie dem Verlust geeigneter Lebensräume und zunehmender Verwendung von Pestiziden einhergeht.
„Die Beweise sind überwältigend, dass sich Hunderte endemischer Arten, auf die wir für die Stabilität des Ökosystems angewiesen sind und ebenso sie auf deren Bestäubungsdienste im Wert von Milliarden von Dollar, in einer Spirale hin zum Aussterben befinden“, so Studienautor Kelsey Kopec. Unannehmbar hohe Kosten gehen mit der menschlich sorglosen Sucht nach Pestiziden und Monokulturen einher.
Inwieweit die europäischen Honigbienen in den letzten Jahren unter Druck geriet, ist gut dokumentiert. Aber bis jetzt ist noch viel zu wenig über die 4.337 einheimischen Bienenarten in Nordamerika und Hawaii bekannt. Viele der meist solitär lebenden Bienen spielen eine entscheidende ökologische Rolle bei der Bestäubung von Wildpflanzen und bieten darüber hinaus einen Beitrag von mehr als 3 Milliarden US-Dollar an Bestäubungsleistungen im Obstanbau der Vereinigten Staaten.
Unter den einheimischen Bienenarten, für die ausreichend Datenmaterial vorliegt (1.437) sind mehr als die Hälfte (749) rückläufig; davon sind 347 Bienenarten gefährdet – mit der Gefahr auszusterben. Bei den Bienenarten, für die die Datengrundlagen fehlen, sieht es wahrscheinlich nicht viel besser aus. In jedem Fall gibt es einen dringenden Bedarf an zusätzlicher Forschung.
„Wir stehen davor, Hunderte einheimischen Bienenarten in den Vereinigten Staaten zu verlieren, wenn nichts unternehmen, um sie zu retten“, ist Kelsey Kopec überzeugt, der mehr als ein Jahr lange alle Daten analysierte. „Fast 90 Prozent der Wildpflanzen sind abhängig von der Insektenbestäubung. Wenn wir nicht handeln, um diese bemerkenswerten Kreaturen zu retten, wird unsere Welt ein weniger bunter und einsamer Ort sein.“
Das Center for Biological Diversity ist eine nationale Non-Profit-Organisation – nach eigenen Angaben mit mehr als 1,2 Millionen Mitgliedern und Aktivisten, die sich dem Schutz bedrohter Arten und Wildtiere widmen.