Mit aggressiver Lobby-Arbeit für Pestizide

  • Veröffentlicht am: 20.06.2016

Bayer, Monsanto und Syngenta gestalten mit an neuen vermeintlichen Schutzmaßnahmen für Bestäuber, die den Insekten wenig bringen, aber helfen, die Profite der Pestizid-Industrie zu schützen.

Aufgrund immer neuer wissenschaftlicher Untersuchungen, die dem ungehemmten Einsatz von Pestiziden zumindest eine große Mitschuld am Bienensterben zuweisen, müssten die Gesetzgeber auch in den USA wirkungsvolle Schutzmaßnahmen für die Bestäuber erlassen.

Die Bevölkerung ist inzwischen aufgrund des Bienensterbens sensibilisiert und besorgt, sogar über die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln, doch die Giganten der Pestizidproduktion – Bayer, Monsanto und Syngenta – haben aggressive Lobby-Kampagnen entwickelt, um ihr Multi-Milliarden-Dollar-Geschäft zu schützen – mit großem Erfolg.

Die Organisation „Friends of the Earth“ hat einen Bericht mit Titel „Buzz Kill: How the Pesticide Industry is Clipping the Wings of Bee Protection Efforts Across the U. S.“ verfasst „wie die Pestizid-Industrie Reformen aufgeweicht und verzögert hat und an neuen ‚Schutzmaßnahmen’ feilt, die national wenig bringen, um die Bienen, aber sehr viel mehr um die Profite der Industrie zu schützen.“

Hunderttausende Dollar hat die agrochemische Industrie auf Ebene des Bundes und der einzelnen Staaten für ihre Lobbyarbeit investiert, woraufhin die Gesetzgeber immer wieder nur so genannte „Bestäuberschutz-Pläne“ durchgewunken haben sollen, die sich etwa durch fehlende Vorgaben für die Wirksamkeit auszeichneten. Häufig enthielten sie mehr Schutz für die Pestizide und deren Anwender als für Imker und ihre Völker.

Der Industrie soll sogar die Infiltration der Regulierungsbehörden gelungen sein. Betroffen seien davon Hunderte dokumentierter Fälle zwischen des U.S. Department of Agriculture und der Environmental Protection Agency (EPA) sowie den Unternehmen Bayer, Syngenta, Monsanto und weiteren mehr.

Darüber hinaus sucht die Industrie weitere Einflussnahme über strategische Partnerschaften mit öffentlichen und (privaten) akademischen Einrichtungen, etwa indem sie wissenschaftliche Initiativen unterstützt, um Zweifel an der Toxizität ihrer Produkte zu schüren.

„Unsere Regierung räumt der Pestizid-Industrie mehr Gewicht ein, als dem Schutz der Bienen, Imker, unserer Lebensmittelversorgung und der Umwelt“, so Tiffany Finck-Haynes von Friends of the Earth. „Es ist kritisch für politische Entscheidungsträger, wenn sie sich für ein langfristig gesundes System der Lebensmittelversorgung einsetzen und nicht die kurzfristigen Profite der Konzerne im Blick haben, die eines der führenden Probleme des Bienensterbens produzieren.“

Indexierung