Und sie fliegen doch: Neues Modell zum Flug von Bienen

  • Veröffentlicht am: 08.08.2017

Entgegen aller vom Menschen aufgestellten Gesetzmäßigkeiten war es Bienen schon immer egal, dass sie eigentlich nicht fliegen können sollen. Früher ging man lange davon aus, dass sie es Flugzeugen gleichtun, um genügend Auftrieb zu erhalten, bevor man 1996 entdeckte, dass sich an den Vorderkanten ihrer Flügel winzige tornadoähnliche Luftverwirbelungen bilden, die als „leading edge vortex“ (LEV) bekannt wurden. Sie sollten für den ultimativen Auftrieb verantwortlich sein.

Die Mathematiker Mostafa Nabawy und William Crowther haben nun die bisherige Annahme der LEV im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit entzaubert. Tatsächlich sorgen die LEV nicht für den notwendigen Auftrieb. Es ist jedoch möglich, einen größeren Anstellwinkel zu verwenden, womit sich der Luftstrom über den Flügeln verbessert.
Alle Modelle haben die Wissenschaftler mithilfe von Messdaten an echten Flügeln überprüft.

Ihr neues Modell erklärt wie Bienen, andere Insekten und sogar Vögel in der Luft bleiben können. In der Anwendung könnte dies künftig Auswirkungen beispielsweise auf die Entwicklung von Drohnen, Ventilatoren oder sogar Turbinen haben. Den Bienen ist es auch weiterhin egal. Sie fliegen ungeachtet aller vom Menschen aufgestellten Gesetzmäßigkeiten.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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