Bienen sind auf der ganzen Welt bedroht

  • Veröffentlicht am: 28.06.2018

Wildbienen und Honigbienen sind besonders Effizient im Doppelpack. Doch die Bienen sind überall bedroht. Foto: TheDigitalArtist/Pixabay, CC0 Creative Commons

Wildbienen und Honigbienen zusammen sind besonders effektiv. Das ist das Ergebnis einer Studie im westafrikanischen Burkina Faso. Ein Verlust der Bienen vermindert darüber hinaus die Qualität der Ernte sowie des Saatgutes.

„Bienen sind weltweit die wichtigsten Bestäuber. Die Ernteerträge vieler Nahrungspflanzen hängen von ihnen ab“, sagt die Botanikerin und Pflanzenökologin Dr. Katharina Stein. Die 35-jährige Forscherin der Universität Rostock hat in ihrem Spezialgebiet der Bestäubungsökologie vier Jahre lang in West-Afrika zur Bestäubungsleistung von Bienen für die Ernteerträge von Baumwolle und Sesam geforscht. „Das Land gehört zu den ärmsten der Welt bei gleichzeitig raschem Bevölkerungswachstum“, sagt die Wissenschaftlerin. Deshalb würden natürliche Lebensräume für die Expansion landwirtschaftlicher Flächen geopfert. Im Übrigen zeige sich der Klimawandel in Westafrika am deutlichsten. „Unsere Studien haben ergeben, dass eine bestimmte Wildbienen-Art zusammen mit Honigbienen die effektivsten Bestäuber von Baumwolle und Sesam sind“. Mit Bienenbestäubung könne die Ernte um bis zu 60 Prozent gesteigert werden, verweist Katharina Stein auf ihre Versuche in Westafrika. „Ein Verlust der Bienen würde dort Ernteverluste von 37 Prozent bei Baumwolle und 59 Prozent bei Sesam zur Folge haben.“

„Die globale Bestäuber-Krise betrifft alle Länder dieser Welt“, betont Katharina Stein. Sie warnt eindringlich vor dem Aussterben der fleißigen Insekten. Bienen bestäuben rund 90 Prozent aller Blütenpflanzen. „Weltweit gibt es etwa 20.000 Bienenarten, in Deutschland rund 600 – also nicht nur die Honigbiene, sondern Wildbienen, an die kaum jemand denkt. Es gibt Studien, die besagen, dass Wildbienen effektivere Bestäuber sind, als die Honigbiene“, erläutert die Forscherin.

Doch die Bienen sind in Gefahr. Sie finden bei aufgeräumter Landschaft kaum Nahrung. Stattdessen könnten viele Umweltgifte und  neue Krankheiten zu ihrem Aussterben führen. „Ob in der Wüste, in den Tropen oder im Norden, die Bienen sind auf der ganzen Welt bedroht“, mahnt Katharina Stein. Das könnte für die Menschheit dramatische Folgen haben.

Literaturstelle: 

doi:10.1038/s41598-017-17970-2

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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